Zwar ist das Eigenheim prinzipiell ein Ort der Sicherheit, dennoch passiert ein Großteil aller Unfälle immer noch in den eigenen vier Wänden. Neben Erwachsenen sind dabei häufig vor allem Kinder von Verletzungen betroffen. Doch wie lässt sich speziell das Kinderzimmer im Zuge der Unfallprävention sicherer machen und was gibt es dabei zu beachten?
Warum passieren die meisten Unfälle nach wie vor in den eigenen vier Wänden?
Grundsätzlich können zahlreiche Faktoren im Eigenheim ausschlaggebend für Unfälle sein. So achten viele im Rahmen der Wohnungseinrichtung in erster Linie auf die optische Ästhetik, während Sicherheitsaspekte häufig eine untergeordnete Rolle spielen. Ein weiterer Grund für die hohe Unfallquote in den eigenen vier Wänden ist die Tatsache, dass Menschen in der gewohnten Wohnumgebung üblicherweise deutlich unaufmerksamer agieren als es beispielsweise an fremden Orten der Fall ist. Weiterhin führen ebenfalls mangelnde Kenntnisse in Bezug auf potenzielle Risiken regelmäßig zu Verletzungen im Haushalt. Aufgrund der noch recht überschaubaren Lebenserfahrung, sind besonders oft Kinder das Opfer vorherrschender Sicherheitsrisiken.
Welche Unfallarten kommen besonders häufig vor?
Die Unfallursachen ähneln sich bei den meisten Kinderunfällen in der Regel sehr stark. So zählen Verletzungen durch Stürze oder spitze Gegenstände nach wie vor zu den Spitzenreitern der Statistiken. Dicht dahinter folgen Klemm- und Quetschverletzungen, welche beispielsweise durch Türen, Schubladen oder schwere Gegenstände verursacht werden können. Prinzipiell zeigt sich, dass bei mehr als der Hälfte aller Unfälle ein materielles Objekt beteiligt ist. Welche Gegenstände dabei relevant für Unfälle sind, hängt maßgeblich von dem Alter des Kindes ab. So verletzen sich Kleinkinder überwiegend an Möbeln, während Schulkinder in der Regel schmerzhafte Erfahrungen mit Sport- und Freizeitgegenständen machen.
Was für Gefahren lauern speziell in Kinderzimmern?
Eine der größten Gefahrenquellen im Kinderzimmer geht zweifelsfrei von der elektrischen Installation aus. Insbesondere Steckdosen können für Kleinkinder eine lebensbedrohliche Gefahr darstellen. So animieren offene Steckdosen Kinder zum Hineinstecken von Gegenständen, was bei leitfähigen Materialien schnell zu einem starken Stromschlag führt. Des Weiteren können Lampen sich bei falscher Anwendung stark erhitzen und unter Umständen sogar ein Feuer entfachen. Dies kommt in der Praxis zum Beispiel vor, wenn Kinder ihre Nachttischlampe unter die Bettdecke nehmen oder anderweitig mit Stoff bedecken. Unfälle mit Möbeln gehen in der Regel auf spitze Ecken oder eine mangelnde Stabilität zurück.
Wie lassen sich Unfälle im Vorfeld vermeiden?
Grundsätzlich sollten alle Steckdosen in der Reichweite von Kindern mit entsprechenden Abdeckungen versehen werden. Zudem sollten in Kinderzimmern ausschließlich Wanddosen und keine Mehrfachstecker genutzt werden. Weiterhin sind auch lose Kabel aus dem Zugriffsbereich von Kindern zu entfernen. Im Zuge des Brandschutzes sind Rauchmelder ein absolutes Muss für Kinderzimmer. Um Feuer zu vermeiden, sollten Lampen nur mit Leuchtmitteln ausgestattet werden, die eine geringe Hitzeentwicklung aufweisen. Da Kinder gerne auf Möbel und andere Einrichtungsgegenstände klettern, ist bei der Installation von Einrichtungsgegenständen unbedingt auf die Stabilität zu achten. So können umgefallene Schränke oder Kommoden die Kinder im schlimmsten Fall unter sich einquetschen, was zu schwersten Verletzungen führen kann. Bei der Auswahl sind Produkte zu bevorzugen, die statt scharfen Kanten weiche Rundungen aufweisen. Möbel dieser Art reduzieren bei einem Zusammenstoß maßgeblich das Risiko von tiefen Schnittverletzungen. Auch die Planung von barrierefreie Häuser kann von Anfang an dabei helfen, dass mögliche Gefahrenquellen für Kinder im Haus vermieden werden.
Was bleibt unterm Strich zu sagen?
Wie sich zeigt, können selbst augenscheinlich harmlose Gegenstände wie Möbel im Zusammenhang mit Kindern eine ernstzunehmende Gefahrenquelle darstellen. Aus diesem Grund sollten risikobehaftete Einrichtungsgegenstände immer fest mit ihrer Umgebung verschraubt werden. Sicherheitsvorkehrungen dieser Art können nicht nur die Leben von Kindern schützen, sondern ihnen ebenfalls schmerzhafte Momente ersparen.