Die Zahl der Neuzulassungen war jahrelang rückläufig und stagniert aktuell. Dies ist kaum verwunderlich, verliert doch ein Neuwagen bis zu 25 % an Wert im Laufe des ersten Jahres. Viele Verbraucher setzen auf gute „Gebrauchte“. Um tatsächlich einen lohnenswerten Deal abzuschließen, lohnt sich der Blick auf die Details. Diese Tipps helfen Käufern, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Regel 1: Die Historie des Fahrzeuges prüfen
Um versteckte Mängel oder manipulierte Dokumente zu finden, werden immer das Serviceheft wie auch alte Werkstattrechnungen mit dem aktuellen Kilometerstand verglichen. Seriöse Autohändler kaufen nicht nur von Privatpersonen, sondern ersteigern ihre Wagen bei einer namhaften Onlineplattform für Fahrzeugauktionen. Diese liefern immer detaillierte Beschreibungen und Bebilderungen der Fahrzeuge sowie eine aussagefähige Fahrzeughistorie mit.
Regel 2: Probefahren
Natürlich gehört die Probefahrt bereits obligatorisch zum Gebrauchtwagenkauf. Hierbei gilt es zu beachten, dass der Wagen vorher nicht warmgelaufen ist und kalt gestartet wird. Neben den typischen Stadtfahrten enthält die Teststrecke am besten auch ein kurzes Autobahnstück. Selbst bei starken Bremsungen und einem schnittigen Fahrstil sollte der Pkw eine gute Figur machen.
Regel 3: Kilometerzahl überprüfen
Unseriöse Verkäufer manipulieren mitunter den Tacho des Fahrzeugs. Dies ist heute ohne weiteres elektronisch möglich und selbst für Fachleute nicht nachvollziehbar. Typische Abnutzungserscheinungen wie verblasste Armaturen, ein abgegriffenes Lenkrad oder abgescheuerte Sitzpolster kommen in aller Regel jedoch nicht bei einem Pkw mit 20.000 km Laufleistung vor.
Regel 4: Gutachter zurate ziehen
Im Idealfall lässt man sich von einem Fachmann beim Gebrauchtwagenkauf begleiten. Der Wagen kann jedoch auch beim TÜV, der Dekra oder einem Automobilclub vorgestellt und auf Mängel überprüft werden. Vielfach lohnt sich diese Investition.
Regel 5: Der Blick unter die Motorhaube
Eine Motorwäsche wird häufig durchgeführt, um Mängel zu kaschieren. Tritt etwa an der Ölwanne, an den Bremsen oder gar am Getriebe Öl aus, sollte man stutzig werden.
Regel 6: Alle Schalter im Innenraum testen, Zubehör prüfen
Funktionieren die Fensterheber, die Nebelschlussleuchte oder die Klimaanlage? Schalter und Hebel sollten vor dem Kauf auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden. Zudem kontrolliert man sämtliche Zubehörteile auf Vollständigkeit, wie etwa das Handbuch oder den Wagenheber und das Reserverad. Ist der Code für das Radio vorhanden?
Regel 7: Spaltmaße genau anschauen, Roststellen suchen
Unterschiedliche Spaltmaße zwischen einzelnen Karosserieteilen sowie Farbunterschiede, die vor allem bei Tageslicht auffallen, weisen auf einen Unfallschaden hin. Besonders die Schweller, der Kofferraumboden sowie der Fußraum unter der Innenverkleidung und der Unterboden des Fahrzeuges sollten auf Rostschäden überprüft werden.
Regel 8: Versicherungspreise im Voraus ermitteln
Was nützt das schönste Fahrzeug, wenn es im Unterhalt zu teuer wird. Am besten prüft man im Voraus die Kosten für die Autoversicherung, die Steuer sowie den Verbrauch. So lassen sich finanzielle Risiken vermeiden.
Regel 9: Schriftlicher Kaufvertrag
Unbedingt sollte ein Kfz nur mit einem schriftlichen Kaufvertrag erworben werden. Hochwertige Zusatzausstattungen gehören mit in den Vertrag, zum Beispiel die Rückfahrkamera oder ein teures Soundsystem.
Regel 10: Protokoll der letzten HU
Mögliche Mängel sind auch im Protokoll der letzten Hauptuntersuchung zu finden. Zudem erweist es sich als hilfreich zu wissen, wann das letzte Mal der Zahnriemen gewechselt wurde.
Quelle:
statista.com – Anzahl der Neuzulassungen von Pkw in Deutschland von 1955 bis 2019 (in Millionen)