Eltern lieben ihre Kinder abgöttisch und dennoch stehen sie oft am Rande ihrer Kräfte. Gefühlt bräuchte ein Tag für Mütter und Väter dreißig oder mehr Stunden – es gibt einfach zu viel zu tun. Kinder fordern die ganze Aufmerksamkeit ihrer Eltern und diese stellen nicht selten im Rahmen der Erziehung ihre eigenen Bedürfnisse gänzlich hinten an. Die Gefahr von partnerschaftlichen Problemen, einem Burnout oder gar körperlichen Beschwerden schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Familienleben.
Nur wenn es den Eltern gut geht, geht es den Kindern auch gut
Ohne Zweifel: Kinder sind eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Bewerkstelligen können Eltern diese Lebensaufgabe nur, wenn es ihnen gut geht. Viel zu oft führen Zeitmangel und Gerangel um die knapp bemessene Freizeit zu Spannungen in der Familie. Die Beziehung zum Partner oder das Achten auf die eigenen Bedürfnisse kommen in aller Regel zu kurz. Meist können sich Eltern nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal einen Abend zu zweit ohne Kinder genossen haben oder sie sich allein mit einem Buch eine Pause gönnten. Von ihrer Lieblingssendung können sie nur ganze Folgen online sehen, ihre Besuche im Sportstudio oder Treffen mit Freunden werden hinten angestellt. Im klassischen Rollenmodell arbeiten Väter in der Regel Vollzeit, Mütter indes Teilzeit. Darüber hinaus übernehmen die Frauen einen Großteil des Haushalts und der Kinderbetreuung. Gönnen sich Eltern bei all dem Termindruck nicht hin und wieder eine kleine oder große Auszeit, entwickelt sich eine Spirale der Probleme.
Tipps für eine Pause vom Alltag
Der Sohn muss zum Fußballtraining, die Tochter zum Ballet. Nebenbei stehen Ergotherapie, die Hausaufgaben und täglich eine gesunde Mahlzeit auf dem Wochenplan. Zwar spart eine gute Organisation bereits sehr viel wertvolle Zeit, doch eine gezielte Auszeit muss auch für die Eltern im Zeitplan enthalten sein.
- Suchen Sie alternative Betreuungsmöglichkeiten für Ihre Kinder: Babysitter, Großeltern, Kindertagesstätten, Horte
- Oftmals reicht auch bereits eine regelmäßige Auszeit von ein, zwei oder drei Stunden für etwas Erholung. Bei einem Spaziergang ohne die Kinder oder einem Abend im Restaurant schöpfen Sie bereits wieder Kraft für den Alltag.
- Die Dauer der Pause sollten Sie abhängig vom Alter der Kinder machen. Je älter sie sind, desto länger darf die Auszeit andauern.
- Lernen Sie nach und nach, loszulassen.
- Gönnen Sie dem Partner eine Atempause und übernehmen Sie auch einmal Kinderdienst, wenn er oder sie eigentlich dran wäre.
- Werten Sie die Arbeit des Partners im Büro oder aber zu Hause bei den Kindern keinesfalls ab. Zeigen Sie Verständnis und äußern Sie hin und wieder ein Lob.
Fazit: Auch wenn es oftmals schier unmöglich scheint, mehr Zeit aus dem bereits eng gesteckten Terminplan der Familie zu holen: Nehmen sich Eltern regelmäßig eine Auszeit, so vermitteln sie ihren Kindern von Anfang an die bedeutende Botschaft „Es ist wichtig, sich auch um sich selbst zu kümmern!“ Nur so legen Eltern die Kraft und notwendige Gelassenheit an Tag, die es braucht, um ein Kind zu erziehen und gleichzeitig die Partnerschaft nicht leiden zu lassen.