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Bayerischer Dialekt – mir san mir oder was?

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Der bayrische Dialekt ist einer der bekanntesten und zugleich kuriosesten in Deutschland. Letzteres trifft vor allem aufgrund der Tatsache zu, dass ein Großteil der nicht aus Bayern stammenden deutschen Bevölkerung einen ausgeprägten gesprochenen Bayerndialekt kaum versteht, geschweige denn übersetzen kann. Damit Sie für Ihren nächsten Urlaub im wunderschönen Bayern dennoch bestens gerüstet sind, zeigen wir Ihnen im Folgenden welche Redewendungen und Wörter Sie unbedingt kennen sollten und welche Besonderheiten bei der Aussprache zu beachten sind.

Aussprache von Vokalen

Das „a“ wird auf bayrisch in unterschiedlichen Varianten ausgesprochen: Es kann entweder als langes, gedehntes „a“ aufkommen, welches eher wie ein „o“ klingt oder aber als kurzes, helles „a“.

Das „o“ wird in den meisten Fällen dagegen als helles „a“ gesprochen.

Grußformeln im bayrischen Dialekt

Wenn Sie gerade in Bayern angekommen sind oder aber demnächst Besuch aus Bayern erwarten, können Sie durch folgende Grußformeln einen guten ersten Eindruck erwecken:

  • „Griaß Good“ – bedeutet „Grüß Gott“, die üblichste Grußformel
  • „Servas“ oder „Servus“ – bedeutet gleichermaßen „Hallo“ und „Tschüss“
  • „Pfiate“ verwendet man für Menschen, mit denen man per du ist
  • Achtung: „Pfiate“ abfällig gesprochen bedeutet soviel wie „Hau bloß ab“
  • „Habedeehre“ ist eine eher höfliche Verabschiedung

Bestellen auf bayrisch

In Bayern wir ein gemütliches Zusammensitzen bei einem kalten Bier meist sehr geschätzt. Doch auch hier sollten Sie einige Gepflogenheiten beachten, um sich nicht sofort als Besucher zu outen.

Bei der Wahl des Bieres beginnt auch schon der erste Tipp: Da Bayern das Land des Bieres ist und das Reinheitsgebot dort sehr ernst genommen wird, sollten Sie am besten erst gar nicht versuchen nach einem Mischbier oder einem Bananenweizen zu fragen. Im Idealfall sollten sie überhaupt kein Weizen sondern ein Weißbier, Helles oder ein Pils bestellen. Beachten Sie zudem Folgendes:

  • Fragen Sie nach einer „Halben“, wenn Sie ein normales Bier möchten – die Kellnerin wird Sie verstehen.
  • Selbst wenn Sie nach einem „kleinen Bier“ fragen, werden Sie mindestens einen halben Liter bekommen.
  • Auf bayrischen Volksfesten wird oft nur mittels Handzeichen bestellt. Durch diese zeigt man, wie viele „Maß“ (gesprochen „Mass“) man ordern möchte. Unter einem Maß versteht man ein Liter Bier im Krug.

Wissenswerte Begriffe und Worte

Neben wichtigen Grußformeln oder den Gepflogenheiten der bayrischen Bierkultur, gibt es unzählige Eigenheiten im bayrischen Dialekt. Eine Auswahl der witzigsten und häufig gebräuchlichen Wörter haben wir für Sie als kleines Wörterbuch zusammengestellt:

Schneizdiache – Taschentuch

Spezl – Guter Freund oder Kumpel

bsuffa – betrunken

Schleich di! – Hau ab!

Blunzn – dicke, unsympathische Frau

Host mi? – „Versteht du was ich sage?“, im übertragenden Sinn allerdings eher „Ich habe dir das oft genug erklärt, geht es jetzt endlich in deinen Dickschädel?“

Ha? – etwa „Entschuldigung, können Sie das wiederholen?“, in Bayern wird diese kurze Antwort nicht als unhöflich empfunden, anders als das bundesweit verbreitete „Hä?“

Helfdagod – Gesundheit!

zua – etwas ist zu, auch: betrunken

Wuisla – Jammerlappen

Glump – Zeug, Plunder, minderwertige Waren

Graffe – siehe Glump

I glab dir brennt da huat! – Ich glaube du spinnst!

Schmarrn – Unsinn, Blödsinn

Danke an das Münchener Übersetzungsbüro Panoramalanguages für die freundliche Unterstützung!

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