Mit der Änderung der EU-Verpackungsrichtlinie trat eine wesentliche Neuerung in Kraft. Jeder einzelne Staat hat bis zum Ende des Jahres 2025 das Ziel auferlegt bekommen, die Zahl der Einwegplastiktüten pro Person auf 40 Stück pro Jahr zu senken. Davon ist Deutschland noch weit entfernt. Denn pro Jahr verwenden wir immer noch durchschnittlich 76 Plastiktüten pro Person. Biologisch abbaubare Papiertüten leisten bei der Erreichung dieser Umweltziele einen wertvollen Beitrag.
Plastiktüten vermeiden – der Handel reagiert
Bis eine Plastiktüte vollständig verrottet ist, vergehen je nach Material zwischen 100 und 500 Jahre. Die negativen Auswirkungen auf die Umwelt sind hinreichend bekannt. Besonders besorgniserregend erweist sich der Plastikmüll im Meer, welcher über die Fischbestände oder Vögel wieder in die menschliche Nahrungskette gelangt. Anders verhält es sich mit Papiertüten. Sie sind in Bezug auf den biologischen Abbau merklich unkomplizierter. Gelangt eine Papiertüte in die Umwelt oder das Meer, wird sie binnen kurzer Zeit von Mikroben zersetzt. Außerdem ist das Duale System in Deutschland prädestiniert für die Wiederverwertung des Papiers. Um die Umweltbilanz der Papiertüte weiter zu verbessern, bauen viele Hersteller auf ungebleichte Recycling-Papiertüten. Sie bestehen zu einem gewissen Anteil aus Altpapier. Je geringer die Tüte bedruckt wurde, desto besser fällt die Öko-Bilanz dieser aus. Immer mehr Händler bieten ihren Kunden seit der Einführung der Abgabe für Plastiktüten im Juni 2016 Papiertüten als Alternative an. Diese sind in den verschiedensten Ausführungen bedarfsgerecht erhältlich, wie beispielsweise auf http://www.ekotaschen.de sehr gut ersichtlich ist. Vielfach negativ wird indes die Bioplastiktüte bewertet. Die vermeintlich umweltfreundliche Bioplastiktüte wird in modernen industriell genutzten Kompostieranlagen ebenso wie PET aussortiert, da sie zu langsam verrottet. Im Meer baut sie sich sogar gar nicht ab. Hinzu kommt die Tatsache, dass Bioplastiktüten aufgrund des notwendigen Maisanbaus, Umweltschützern ein Dorn im Auge sind.
Mehrweg-Tragetaschen aus Baumwolle, Jute, Kunststoff und Polyester
Außer Papier- und Plastiktüten stehen dem Endverbraucher Mehrweg-Tragetaschen zur Auswahl. Oftmals greifen die überzeugten Umweltschützer kurzerhand zur Baumwolltasche. Sie punkten in der Umweltbilanz immer dann, wenn sie besonders häufig verwendet werden. Erst nach 30-facher Benutzung übertrifft eine Baumwolltasche die Einwegplastiktüte, welche bereits drei Mal verwendet wurde. Ähnlich verhält es sich mit anderen Naturstoffen wie etwa Flachs oder Bast, aus denen ebenso Mehrwegtaschen hergestellt werden. Auffallend positiv bewerten Experten Mehrweg-Tragetaschen aus Polyproylen, PET oder Polyester. Die überwiegenden Mehrweg-Tragetaschen dieser Art bestehen zudem bereits aus rund 90 % recycelten Material, etwa aus PET – Mehrweggetränkeflaschen. Mehrwegbeutel aus Polyester gelten indes als sehr robust, sind besonders leicht und strapazierfähig.
Fazit: Die EU hat mit ihrer neuen Verpackungsrichtlinie alle zugehörigen Staaten angehalten, den Prokopfverbrauch an Einwegplastiktüten auf 40 Stück per anno bis 2025 zu reduzieren. Eine Alternative zur herkömmlichen Plastiktüte stellen Papiertragetaschen dar, besonders wenn sie einen hohen Altpapieranteil besitzen. Ebenso interessant sind Mehrwegtragetaschen aus recyceltem PET oder Polypropylen sowie Mehrwegbeutel aus Polyester.