Wer mehr als 100 Haare pro Tag verliert, leidet an Haarausfall. Vor allem bei Männern lichtet sich das Haar oft schon in jungen Jahren, aber auch Frauen leiden immer häufiger an Haarausfall. Als Erstes gilt es immer die Ursache abzuklären: Handelt es sich um erblich bedingten Haarausfall, sind die Hormone schuld, liegt es an der falschen Ernährung oder ist vielleicht Stress der Auslöser? Nur wer die Ursache kennt, kann zur richtigen Behandlungsmethode greifen. Wir geben euch 10 Tipps, was wirklich gegen Haarausfall hilft.
1. Medikamente gegen hormonell bedingten Haarausfall
Hinter dem erblich bedingten Haarausfall steckt eine genetische Überempfindlichkeit gegenüber männlichen Sexualhormonen. Gegen diese Art des Haarausfalls sind derzeit einige Medikamente auf dem Markt, mit denen ganz gute Resultate erzielt werden können:
- Minoxidil
Minoxidil ist eine rezeptfreie Haartinktur, die von Männern und Frauen angewendet werden kann. Das Medikament soll die Durchblutung der Kopfhaut verstärken und das Haarwachstum anregen. Es kann jedoch bis zu vier Monate dauern, bis eine Verbesserung eintritt.
- Finasterid
Dieses rezeptpflichtige Medikament kann nur von Männern eingenommen werden und wirkt vor allem einem hormonell bedingten Haarausfall entgegen. Dadurch soll nämlich die Umwandlung von Testosteron in das Hormon Dihydrotestosteron (DHT) gehemmt werden.
- Antiandrogene
Antiandrogene hemmen ebenfalls die Wirkung von Testosteron und helfen vor allem Frauen bei hormonell bedingtem Haarausfall. Diese Wirkstoffe sind auch in einigen Antibabypillen wie der Diane35, Belara, Dienogest oder der Valette enthalten.
Bei allen Medikamenten müssen unbedingt die Nebenwirkungen beachtet werden und sie sollten nur vom Arzt verordnet werden.
2. Haartransplantation bei erblich bedingtem Haarausfall
Bei erblich bedingtem Haarausfall hilft oft nur eine Behandlung: eine Haartransplantation. Vor allem in der Türkei hat sich das Verfahren der Haarverpflanzung etabliert. Die Gesundheitsagentur Health Travels stellt den Kontakt zu erfahrenen türkischen Dermatologen her, die sich Haartransplantationen spezialisiert haben und Gesundheitsreisen in die Türkei anbieten.
3. Medikamente gegen kreisrunden Haarausfall
Beim kreisrunden Haarausfall entstehen scharf begrenzte, runde kahle Stellen am Kopf. Auch gegen diesen Haarausfall können verschiedene Medikamente eingesetzt werden, zum Beispiel Dithranol, das durch eine Irritation der Haut das Haarwachstum anregen soll. Auch Glukokortikoide (Kortison) werden in diesem Fall gern verschrieben. Nicht außer Acht zu lassen sind natürlich wieder die Nebenwirkungen.
4. Immuntherapie gegen kreisrunden Haarausfall
Bei der topischen Immuntherapie und der PUVA wird versucht, den Angriff der Immunzellen auf die Haarwurzeln zu stoppen. Die topische Immuntherapie arbeitet mit dem Wirkstoff Diphencypron, während bei der PUVA ein phototoxischer Stoff (Psoralen) aufgetragen und die kahle Stelle zusätzlich mit UVA-Licht bestrahlt wird.
5. Absetzen von Medikamenten, die Haarausfall verursachen
Oft tritt ein diffuser Haarausfall im Zusammenhang mit bestimmten Medikamenten auf, zum Beispiel mit Mitteln gegen Schilddrüsenerkrankungen, Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen. Auch Psychopharmaka, die Pille und natürlich Medikamente, die bei einer Chemotherapie eingesetzt werden, können Haarausfall verursachen. Werden diese Medikamente wieder abgesetzt oder steigt man auf ein anderes Präparat um, verschwindet in der Regel auch der Haarausfall.
6. Nähr- und Mineralstoffmangel ausgleichen
Haarausfall kann auch die Folge von falscher Ernährung sein oder nach einer Crash-Diät auftreten. Schuld daran ist ein Nähr- und Mineralstoffmangel, der unbedingt durch eine ausgewogene Ernährung oder durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden muss. Oft tritt Haarausfall nach eiweißarmen Diäten auf, denn Haare bestehen zu einem großen Anteil aus Eiweiß. Auch Zink, Eisen und Vitamin B sind oft nicht ausreichend im Körper vorhanden und sollten unbedingt ausreichend aufgenommen werden.
7. Stress reduzieren und psychische Krankheiten therapieren
Ein ganz entscheidender Faktor bei Haarausfall kann Stress sein. In Lebensphasen der besonderen Belastung oder Trauer kommt es oft zu Haarausfall. In dieser Zeit sollte man genug Ruhepausen einlegen und sich bewusst entspannen, zum Beispiel durch Meditation.
Bei der Trichotillomanie hingegen handelt es sich um eine komplexe Störung der Impulskontrolle, bei der sich die Betroffenen zwanghaft die Haare ausreißen. Diese Krankheit sollte unbedingt professionell therapiert werden.
8. Natürliche Pflegprodukte verwenden
Oft sind die Chemikalien in Haarfärbemitteln oder Stylingprodukten schuld am Haarausfall. Es sollten daher am besten nur Haarpflegeprodukte und Tönungen verwendet werden, die frei von synthetischen Inhaltsstoffen sind. Schädliche Inhaltsstoffe in Haarpflegemitteln sind zum Beispiel Silikone, Parabene, Sulfate, PEG, Propylene Glycol, Paraffine, Alkohol, Formaldehyd, EDTA, Mikroplastik und Duftstoffe.
9. Haare nicht zusammenbinden und keine Kappen tragen
Wer seine Haare häufig streng zu einem Zopf oder Pferdeschwanz zusammenbindet oder jeden Tag eine Kappe oder Mütze trägt, riskiert ebenfalls Haarausfall. Um einen Haarverlust zu verhindert, trägt man seine Haare am besten offen oder nur locker zusammengebunden und versteckt sie nicht die ganze Zeit unter einer Kopfbedeckung.
10. Kurzhaarschnitt, Toupet und Perücke
Ein guter Trick, um leichten Haarausfall zu kaschieren, ist eine andere Frisur. Wenn die Haare immer mehr ausdünnen, bietet sich eine Kurzhaarfrisur an. Männer können leichte Geheimratsecken mit anderen Haarsträhnen überdecken. Wenn der Haarausfall schon zu weit fortgeschritten ist und keine andere Behandlungsmethode hilft, kann man auch zu einem Toupet oder einer Perücke greifen.
Das Wichtigste ist, dass man bei ungewöhnlich starkem Haarverlust einen Arzt aufsucht und erstmal versucht, die Ursache zu klären, damit man dann gezielt entgegenwirken kann.