Der Graue Star ist eine Augenkrankheit, bei der das Sichtfeld schleichend immer weiter getrübt wird. Die Tücke: Der Patient merkt es zunächst nicht, doch ein Arzt kann schon recht frühzeitig die Diagnose stellen. Günstig: Es gibt mittlerweile eine ausgereifte Behandlungsmethode. Wir erklären, worum es eigentlich geht.
Was ist der Graue Star?
Der Graue Star, oder, wie Mediziner ihn nennen, Katarakt, ist eine weit verbreitete Augenkrankheit ohne bekannte Ursachen. Dabei wird die Linse im Auge getrübt. Es handelt sich um einen schleichenden Prozess, der mit Fortschreiten der Krankheit immer stärker sichtbar wird. Patienten können sich das so vorstellen, dass sie ihre Umgebung wie im Nebel empfinden, obwohl es tatsächlich gar keinen Nebel gibt. Obwohl es auch Ausnahmen gibt, kann man sagen, dass ein Großteil der Betroffenen erst im Alter erkrankt bzw. sichtbare Symptome aufweist.
Diagnose des Grauen Star
Der Graue Star wird in der Regel zufällig entdeckt – entweder, wenn der Patient aufgrund des getrübten Bildes zum Augenarzt geht oder weil selbiger im Rahmen einer anderen Behandlung eine Trübung feststellt. Es gibt mittlerweile auch Online-Tests, mit denen man sich zu einem gewissen Grad selbst testen kann. Schaut der Augenarzt in das Auge des Patienten, ist im Falle einer Erkrankung schon frühzeitig eine Diagnose möglich. Im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten beeinflusst eine frühe Diagnose aber nicht die Heilungsaussichten.
Behandlung des Grauen Star
Der Graue Star wird heutzutage in der Regel ambulant in einer Augenklinik behandelt. Das Auge wird dafür betäubt. Anschließend wird die getrübte Linse per Ultraschall zerstört. Ein kleiner Schnitt im Auge erlaubt das Absaugen der alten Linse – die Klänge erinnern dabei an das Absaugen beim Zahnarzt. Über den Schnitt wird eine Kunststofflinse in das Auge eingeführt, die sich danach entfaltet. Die weitere Behandlung beschränkt sich auf die Einnahme von Augentropfen und das Schonen des behandelten Auges – nach etwa vier Wochen ist die Heilung abgeschlossen.
Besonderheiten der neuen Linse
Es gibt jedoch ein paar Eigenheiten der neuen Linse, die Patienten beherzigen sollten. Die Ersatzlinse kann keine Schärfe mehr einstellen. Das ist mit der Fotografie vergleichbar – während die Naturlinse eine Art Auto-Focus besitzt, kommt die Kunststofflinse nur mit einem Fixed-Focus – die Schärfe kann also im Nachhinein nicht geändert werden. Im Vorfeld der Operation gibt es jedoch die Möglichkeit, sich auszusuchen, ob man ohne Brille lieber in die Ferne sehen oder lesen können möchte. Für die jeweils andere Entfernung wird dann eine Brille benötigt.
Eine Brille ist übrigens ohnehin ratsam bis notwendig, da die Ersatzlinse andere Eigenschaften bei der Lichtdurchlässigkeit besitzt. Ihr Vermögen, UV-Strahlen zu filtern, ist geringer und sie ist allgemein lichtdurchlässiger. Daher ist eine Brille mit einer Tönung von 25% ohnehin angeraten.