Halsschmerzen plagen jährlich unzählige Menschen, vor allem wenn im Herbst die ersten Blätter fallen und es draußen kühler wird. Schnell haben wir uns eine leichte Erkältung zugezogen, dessen Verlauf sich zunächst in verdächtigem Halskratzen bemerkbar macht. Wer bei diesen Anzeichen nicht zügig handelt, der kann zu späterer Stunde an heftigen Schluckbeschwerden, Schmerzen und anderen lästigen Symptomen leiden. Zum Glück gibt es aber ziemlich geeignete Hausmittel, welche bereits unseren Vorfahren oder Großeltern bekannt waren. Zu Zeiten, als es noch nicht diese Medikamentenvielfalt gab, musste man sich schließlich auch mit den Dingen helfen, die man in Küche und Bad oder der Natur so findet. Mit Erfolg. Wer nicht gleich zur Halsschmerztablette greifen möchte, der holt sich Tipps aus der Hausmittelapotheke, um effektiv dem Ausbruch schlimmer Halsschmerzen entgegenzuwirken.
Warum hat der Mensch Halsschmerzen?
Wichtig zu wissen ist, dass Halsschmerzen keine eigenständige Krankheit sind, sondern lediglich ein Begleitsymptom anderer Erkrankungen. Die meisten Krankheiten, welche sich auch mit Halsschmerzen bemerkbar machen, sind harmloser Natur und völlig unbedenklich. Andere hingegen können schwerwiegende Folgen haben. So ist mit Infektionen wie Scharlach, dem pfeifferschen Drüsenfieber, oder einer Kehlkopf- und Kehldeckelentzündung nicht zu spaßen. Auch Pilze oder chronische Nasennebenhöhlenentzündungen können Halsschmerzen hervorrufen, ebenso Allergien auf Pollen, Hausstaub und sogar Herzinfarkte.
Malen wir jedoch nicht den Teufel an die Wand, denn die meisten Halsschmerzen sind so harmlos wie das kuschelige Kaninchen aus dem Streichelzoo. Sie treten oft auf, wenn sich eine Erkältung anbahnt oder bereits ausgebrochen ist. Raucher sind beispielsweise häufiger davon betroffen, denn die Abwehrzellen in den Lungen sind durchaus beeinträchtigt.
Halsschmerzen können ziemlich unangenehm werden und sogar bis ins Ohr ausstrahlen. Das Schlucken von Speichel oder Nahrung schmerzt dann aufgrund der geschwollenen Lymphknoten oder Mandeln extrem. Patienten oder Erkrankte verweigern an dieser Stelle oft das Essen, da das Schlucken der Nahrungsmittel schmerzt. Auch die Stimme kann sich im Laufe der Halsschmerzen verändern und Heiserkeit hervorrufen, ebenso tritt meist ein unangenehmer Mundgeruch auf. Bei kleinen Kindern sind Begleitsymptome wie Bauchschmerzen, Brechreiz und Fieber üblich.
Die Hausapotheke bei Halsschmerzen nutzen – warm oder kalt?
Immer wieder stellen sich schmerzgeplagte Patienten die Frage, ob sie denn lieber kühlen oder besser mit Wärme arbeiten sollen. Als Faustregel kann aber gesagt werden, dass man einfach das tun soll, was einem in diesem Moment gut tut. Normalerweise weiß der Organismus eines Menschen genau, was er jetzt lieber hat. Fühlt man sich also mit einem warmen Schal und einem heißen Tee am wohlsten, so sollte man dies entgegen aller Empfehlungen akzeptieren. Tut ein kaltes Eis besonders gut – warum nicht?
Virale Infarkte, wie es bei Erkältungshalsschmerzen oft der Fall ist, sollten mit viel Wärme behandelt werden. In den wenigsten Fällen fühlen sich Patienten mit einem kühlen Eis wohl, wenn Kälte der Auslöser für die Erkältung war. Wärme durchblutet die Schleimhaut im Rachen, sodass infektiöser Schleim leichter abtransportiert wird. Auch das Immunsystem nimmt wieder Fahrt auf. Ebenso tut Wärme bei Allergien oder Reizungen gut, denn dann wirken beispielsweise warme Getränke beruhigend auf die gereizten Halspartien.
Kälte betäubt und kann dann gut tun, wenn beispielsweise eine Mandelentfernung vorgenommen wurde. Ansonsten hält der kühlende Effekt nur kurz an, da sich der Körper umso schneller wieder erwärmt.
Welche Hausmittel gegen Halsschmerzen?
Es gibt unzählige Hausmittel gegen Halsschmerzen, das beliebteste Hausmittel ist jedoch der Kräutertee. Die heilenden, pflanzlichen Eigenschaften der Kräuter helfen dabei, den Schleim zu lösen und abzutransportieren. Auch wirken viele Kräuter antibakteriell und antientzündlich. Vor allem Kamillentee, welcher bereits in der Antike genutzt und geschätzt wurde, hilft bei starken, entzündlichen Reizungen. So kann man mit Kamille auch wunderbar gurgeln.
Neben der Kamille ist auch Salbei ein wirksames Mittel gegen Halsschmerzen. Es wirkt ebenso kräftig entzündungshemmend und betäubt die schmerzenden Stellen ein wenig. Sehr hilfreich ist es auch, wenn man frische Salbeiblätter kaut. Ähnliche Wirkungen haben aber auch Fenchel, Pfefferminz oder Spitzwegerich.
Heiße Milch mit Honig – der Klassiker
Der Klassiker gegen Halsschmerzen ist immer noch die heiße Milch mit Honig und längst kein Geheimrezept mehr. Allerdings ist die Wirkung der Milch umstritten, Honig ist nachweislich aber in der Lage, entzündliche Prozesse einzudämmen und abschwellend zu reagieren. Kratzt der Hals und wirkt trocken, so kann Milch die Schleimbildung vorantreiben und ebenfalls helfen.
Die heiße Zitrone gegen Halsschmerzen
Die Power der Zitrone sollte vollumfänglich bei allen Erkältungssymptomen angewendet werden. Zwar sagen viele, dass die Säure die gereizten Schleimhäute angreift, allerdings ist dies längst wiederlegt. Die Zitrone liefert wichtige Vitamine und wirkt basisch. So unterstützt es auch das Immunsystem.
Alkohol
Tatsächlich gibt es Alkoholsorten, die bei Halsschmerzen durchaus helfen können. So soll Jägermeister desinfizieren und gegurgelt mit heißem Wasser wahre Wunder wirken. Auch Bier enthält Bitterstoffe und ätherische Öle, welche antibakteriell wirken und zusammen mit Honig die Halsschmerzen lindern. Zu guter Letzt soll auch der Rotwein helfen. Allerdings ist diese Variante nur bedingt geeignet und auf keinen Fall bei Kindern anzuwenden. Auch bei Fieber sollte auf Alkohol verzichtet werden.
Apfelessig
Apfelessig enthält wertvolle Enzyme, Mineralstoffe und Essigsäure. So wird der Körper mit wichtigen Vitalstoffen versorgt und Bakterien haben keine Chance mehr. Den Apfelessig kann man entweder mit Wasser verdünnt gurgeln, oder aber mit Säften mischen.