Lästige Quaddeln auf der Haut, starker Juckreiz und ein brennendes, ganz verrückt machendes Gefühl auf der Haut. Ebenso, als hätte man sich eben in einen Busch Brennnessel gesetzt. Ja, Nesselsucht ist eine extrem lästige, lebensbeeinträchtigende Erkrankung, welche durchaus ernst genommen werden muss. Wer unter Nesselsucht leidet, der tut dies oft bereits von Kindesbeinen an. Immer wieder haben es die Betroffenen mit Nesselsucht-Schüben zu tun, ständige Hautveränderungen machen sich bemerkbar, welche dann für einen langen Zeitraum auch bleiben. Wer diese Krankheit kennt und vielleicht sogar unter ihr leidet, der kennt die Symptome und weiß, wie mit einem Schub umzugehen ist. Nicht immer rennen bereits bekennende Patienten immer wieder zum Arzt um sich den Ausschlag anschauen zu lassen. Da man dennoch gerne eine schnelle Linderung wünscht, sind zahlreiche Hausmittel inzwischen sehr zu empfehlen, denn wirklich unter Schmerzen leiden, muss heute eigentlich niemand.
Nesselsucht ist eine extreme Hautreaktion oder Reaktion des Körpers, welche durch die Mastzellen aktiviert werden und einen Ausstoß von Histamin und entzündlichen Botenstoffen hervorrufen. Die Blutgefäße erweitern sich infolgedessen und werden durchlässig. Wasser sammelt sich an und das Gewebe beginnt anzuschwellen. Diese Vorgänge finden dann meist auf der Hautoberfläche statt, erkennbar in Form von sogenannten Quaddeln. Begleitet werden diese Symptome meist von einem starken Juckreiz. Allerdings gibt es verschiedene Formen der Nesselsucht, unterschieden wird in drei Arten. Die akute Nesselsucht hält meist nur wenige Wochen an und kann sich schon nach einem Tag bessern, oft heilen die Quaddeln komplett ab und entstehen an anderer Stelle. Bei der chronischen Nesselsucht handelt es sich um eine länger andauernde Form, die Schübe kommen spontan und heftig, meist dann, wenn die Betroffenen unter Stress stehen. Bei der induzierbaren Nesselsucht werden spezielle Reize für die Entstehung verantwortlich gemacht. Diese Variante lässt sich schnell heilen, da man die Ursache genau kennt.
Ursachen der Nesselsucht
Die Ursachen für die Nesselsucht sind noch nicht zu 100 Prozent bekannt. Was man bislang aber weiß ist, dass Allergien oder Unverträglichkeiten auslösend sein können. Auch Pilz- oder Bakterienbefalle können genannt werden und kommen in Frage. Medikamenteneinnahmen, Insektenstiche oder erbliche Veranlagungen werden ebenfalls immer wieder diskutiert. Sind all diese Ursachen eher auszuschließen, so könnten auch eine psychische Belastung und Stress verantwortlich sein.
Die Aloe Vera gegen Nesselsucht
Diese Allzweckwaffe gegen Nesselsucht ist unter Hauterkrankungen weitgehend bekannt. Kein Wunder, denn sie wirkt generell hautberuhigend und antientzündlich. Auch kann sie den extremen Juckreiz lindern. Egal in welcher Form, kann die Aloe Vera wirklich helfen, wenn es das nächste Mal zu einem Nesselsucht Schub kommt. Betroffene sollten deshalb immer Aloe im Medizinschrank haben, bestenfalls in Form von Salben. Auch als ganze Blätter helfen sie, indem das gelartige Fleisch ausgedrückt und auf die Quaddeln gelegt wird.
Apfelessig
Auch Apfelessig kann einen positiven Einfluss auf die Haut haben, vor allem aber auf den pH-Wert. Die Säuren im Essig neutralisieren und haben einen beruhigenden Effekt. Außerdem kühlt der Essig in Akutsituationen und wirkt schnell gegen aufkommenden Juckreiz.
Backpulverbäder und Natron
Backpulver und Natron, angewandt in einem Vollbad, helfen die Haut effektiv und schnell zu beruhigen. Für die korrekte Abmessung verwendet man einfach einen Kaffeebecher und gibt Natron und Backpulver zu gleichen Teilen in das Vollbad. Im Wasser kann der Betroffene dann bis zu 25 Minuten liegen bleiben. Die Bestandteile des Backpulvers und des Natrons beruhigen die Haut und neutralisieren sie. Der Juckreiz verschwindet und die Schwellungen gehen bestenfalls zurück. In akuten Fällen kann ein tägliches Bad darin einige Pein abnehmen.
Basilikum und Brennnesseln bei Nesselsucht
Eher weniger bekannt ist Basilikum bei Nesselsucht. In Form eines Aufgusses kann man die Tinktur auf die betroffenen Bereich auftupfen und einwirken lassen. Die zerdrückten und frischen Blätter müssen dabei aber nicht entsorgt werden. Auch sie kann man noch auf die betroffenen Stellen geben oder selbst eine Paste daraus machen. Neben Basilikum kann auch die Brennnessel zum Einsatz kommen. Komisch eigentlich, dass genau diese Pflanze gegen Nesselsucht hilft, treten bei Berührung doch ähnliche Symptome auf. Dennoch weiß man heute, dass man Gleiches mit Gleichem behandeln kann. Genutzt werden sollte Brennnesseltee in Form einer Tinktur. Auch lassen sich damit wunderbar Wickel herstellen, welche auch gekühlt wahre Wunder wirken können. Als Nahrungsergänzungsmittel beugen sie sogar neuen Schüben vor und erreichen damit Erstaunliches. Bestenfalls nimmt man die Brennnessel in Form von Kapseln zu sich.
Kurkuma gegen Nesselsucht
Kurkuma ist ein natürliches Antihistamin und kann bei vielen Hautbeschwerden helfen. Sowohl von innen heraus, als auch während der äußeren Anwendung. Beim Kochen lässt sich Kurkuma perfekt in den Speiseplan integrieren, vor allem bei asiatischen Gerichten. Von außen aufgetragen mischt man das Pulver mit lauwarmem Wasser und verwendet die Mischung als Tinktur. Ein sehr wirkungsvolles Mittel gegen viele Hauterkrankungen und Beschwerden.
Tipp: Wer unter einer chronischen Nesselsucht leidet, der kann und sollte ein so genanntes Nesselsucht-Tagebuch führen. Mit dessen Hilfe lässt sich schnell herausfinden, wodurch die Schübe bei einem persönlich ausgelöst werden. Dies kann nämlich bei vielen Menschen unterschiedlich sein, sodass jeder für sich herausfinden kann, wie die nächsten Schübe zu vermeiden sind. Beispielsweise lösen viele Medikamente, Chemikalien oder Getränke neue Nesselschübe aus, aber auch erhöhte Stressbelastungen können als individuellen Auslöser genannt werden.