Wir lieben unsere heimischen Gärten, das ganze Grünzeug darin, Blumen und Bäume. Um sie zu pflegen und zu hegen, nehmen wir allerhand Mühen auf uns. Zumindest dann, wenn wir mit einem einigermaßen grünen Daumen geboren wurden. Doch auch wenn nicht, besitzt beinahe jeder in irgendeiner Art und Weise etwas Grünes in den eigenen vier Wänden. Auch auf dem Balkon stehen die Pflanzen, überwiegend jedoch in und um die Gärten. Wer allerdings Pflanzen beheimatet, der muss auch mit den unliebsamen Begleitern umgehen, dem Unkraut. Hirtentäschel, Disteln, Löwenzahn und anderes lästiges Gewächs sehen nicht nur unschön aus, sondern kann auch das Wachstum der gewollten Pflanzen beeinträchtigen. Ja, Unkraut kann gewünschte Blumen und Pflanzen sogar komplett verdrängen. Um dies zu verhindern, greifen viele zu handelsüblichen Chemikalien und Unkrautvernichtern. Wer das nicht möchte, der kann sich mit Hausmitteln aus diesem Bereich helfen.
Unkraut oder Heilkräuter?
Was viele nicht wissen, ist, dass Unkraut nicht immer etwas ist, was zwingend auf den Komposthaufen gehört. Viele Unkrautpflanzen gelten auch als Heilpflanzen, sodass man sich vorher überlegen sollte, was mit dem Unkraut gemacht wird. Beispielsweise lassen sind Brennnessel oder Löwenzahn tolle Kräuter, mit denen man absolut gesundheitsfördernden Tee zubereiten kann. Wer also etwas Zeit und Geduld mitbringt, der kann von seinem Unkraut auch noch profitieren. Am besten wartet man mit der Ernte bis zu einer längeren Regenperiode. Dann geht das Ernten besonders leicht, da die Erde aufgeweicht ist. Andernfalls muss der Boden mit einer Gartenkralle bearbeitet werden.
Einsatz von Herbizide
Für alle anderen Unkräuter steht fest: Sie müssen weg! Der einfachste Weg ist sicherlich der Griff zu giftigen Herbiziden, wobei die Verwendung höchst umstritten ist. Die chemischen Keulen verhindern zwar, dass das Unkraut erst einmal nicht wieder kommt, allerdings können auch umliegende Pflanzen Schaden nehmen. Und nicht nur Pflanzen sind von den chemischen Produkten bedroht, auch für den Menschen und vor allem für Tiere ist es ziemlich gefährlich. Wer sich also mit Unkrautvernichtern auseinandersetzen muss, der sollte auf harmlose und biologische Mittel zurückgreifen, auch wenn diese im Handel meist teurer sind als die chemischen Herbizide. Dies schont die Umwelt, die Tiere und die eigene Gesundheit. Wer dennoch nicht um einen Einsatz herumkommt, etwa weil die Unkräuter schon sehr aggressiv vorgehen, der sollte sparsam und möglichst gezielt arbeiten, um alles andere zu schonen.
Welche Hausmittel gegen Unkraut gibt es?
Salz und Essig sind die wohl bekanntesten Unkrautvernichter-Kombinationen. Allerdings ist dieser Einsatz heute nicht mehr zu empfehlen. Es war ein weit verbreiteter Tipp aus Omas Zeiten, der tatsächlich heute gesetzlich verboten ist. Essig und Salz in Kombination fällt nämlich unter das Pflanzenschutzmittelgesetz, wobei der Einsatz tatsächlich untersagt ist. Die Konzentration der Substanzen im Boden ist sehr hoch und wird nicht innerhalb eines akzeptablen Zeitraumes abgebaut. Die aggressiven Substanzen führen zu einer sehr hohen und lang anhaltenden Belastung.
Kochendes Wasser als Unkrautvernichter Hausmittel
Es geht auch ohne aggressive Mittel, nämlich mit Hilfe von kochendem Wasser, dem wohl günstigsten Unkrautvernichter. Dafür wird einfach übliches Leitungswasser aufgekocht und direkt über die Pflanzen gegossen. Im Anschluss daran lässt man die Pflanzen trocknen und entfernt die Reste per Hand. Das Abbrühen ist allerdings nur bei Pflanzen erlaubt, Schnecken und anderes Getier darf nicht auf derart grausame Art getötet werden. Damit sich die Pflanzen aber nicht weiter verbreiten, müssen diese möglichst rechtzeitig gezogen werden, wobei auch ein einfaches Abschneiden der Köpfe vorerst helfen kann. Dies verhindert zumindest die Verbreitung von Samen.
Unkraut zwischen Fugen und Rillen
Jeder kennt das Problem, der einen Gehweg, einen gepflasterten Parkplatz oder eine Terrasse besitzt. Irgendwann kommt das hartnäckige Unkraut sogar zwischen den Fugen hervor, was ein unschönes Gesamtbild mit sich bringt. Hier helfen aber generell am besten Fugenkratzer und Messer. Eine weitere wirksame Möglichkeit ist auch hier das kochende Wasser oder aber das Abflammen. Wer einen Straßenfeger mit harten Borsten hat, der kann im Anschluss die Terrasse einfach unkrautfrei kehren. Sogar frische Sprösslinge sind damit einfach zu entfernen.
Unkraut vorbeugen als effektivste Möglichkeit gegen Unkraut
Zugegeben, Unkrautvernichter Hausmittel halten sich in ihrer Auswahl in Grenzen. Deshalb ist es wichtig, dem Unkraut effektiv vorzubeugen. Wer beispielsweise ein ganz neues Beet anlegen möchte, der kann sich spezielles Unkrautvlies zulegen und darüber frische Erde legen. Dieses Flies hemmt von Beginn an, das Wachstum der Kräuter und hält die Feuchtigkeit im Boden. Auch eine Mulch- oder Strohschicht kann sich hemmend auf das Wachstum des Unkrautes auswirken. Außerdem sehen die Beete damit um einiges gepflegter aus.
Damit sich bestehende Unkräuter nicht weiter ausbreiten, kann eine Folie etwa 50 Zentimeter tief um die Wildkrautfläche in die Erde eingraben. Auch diese Vorkehrung schadet der Umwelt nicht, vorausgesetzt, die Folie wird irgendwann erneuert oder wieder ausgegraben. Ansonsten sollte man doch versuchen, im Unkraut als etwas Positives zu betrachten, immerhin ist gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen. Unkraut sicherlich fest mit eingeschlossen.