Eigentlich eine alte Weisheit. Wer nicht wirbt, der stirbt. Das wussten schon die Phönizier vor Tausenden von Jahren und priesen ihre Waren und Güter an. Überwiegend mündlich im Gespräch Verkäufer zu Kunde, aber auch damals schon mit den zur Verfügung stehenden Werbemitteln. So wurden bei Ausgrabungen im vom Vesuv verschütteten Pompeji Werbetafeln gefunden. Das liegt nun rund 2100 Jahre in der Vergangenheit.
Mit den modernen Mitteln der heutigen Zeit ist die Werbung natürlich wesentlich breiter aufgestellt und sicherlich auch differenzierter als zu Zeiten der römischen Kaiser. Wird jedoch alles auf den Alltag heruntergebrochen, bleibt sich die Werbung von damals und die von heute erstaunlich gleich. Das liegt einfach daran, dass sich die menschlichen Sinne über diesen Zeitraum nicht veränderten. Für die Evolution sind 2000 oder auch 3000 Jahre kaum von Belang, und wenn kein unmittelbarer Zwang vorliegt, wird die Natur nichts ändern.
Wir riechen, schmecken, sehen und hören genauso wie die Menschen des antiken Pompeji
Vor allem das Sehen ist gerade für die Werbung im unmittelbaren Bereich von größter Bedeutung. Was früher tönerne oder aus Stein gemeißelte Werbetafeln waren, sind heute beispielsweise praktische Klapprahmen für die Werbung. Der Zweck bleibt sich gleich. Es geht um das aufmerksam machen, einen Eyecatcher oder Kundenstopper erzeugen. Das ist gerade in einem Umfeld mit vielen ähnlichen Angeboten der Mitbewerber nicht einfach.
Trotzdem bleibt es die beste aller Werbeformen in diesem Bereich, weil für etwas anderes weder Zeit noch Platz vorhanden ist. In einer Innenstadt oder auf einem Markt werden nun einmal die Dinge des täglichen Lebens und so manches andere eingekauft. Genau das, was den Alltag ausmacht. Gesamt gesehen werden in Einkaufstrassen, Fußgängerzonen und Wochenmärkten Umsätze generiert, die weit über dem Liegen, was multinationale Konzerne in ihren Bilanzen aufweisen können. Natürlich verteilt auf den Einzelhandel.
Die einzige sinnvolle Ergänzung zur Werbetafel sind zeitweilige Aktionen im Direktmarketing, wie die Präsentation bestimmter Produkte und die damit verbundene Gratis-Abgabe von Proben. Im Weiteren muss eine Werbemaßnahme im direkten Kundenumfeld, also für die sogenannte Laufkundschaft, bis zu einem gewissen Grad zielgruppenorientiert sein. In der heutigen Warenvielfalt bestehen kaum noch Produkte, die für jeden Kundenkreis eine Allgemeingültigkeit besitzen. Einzige Ausnahme hiervon sind zum Verzehr fertige Lebensmittel, wie sie beispielsweise ein Imbiss anbietet.
Für alle anderen gilt es, die Werbeinhalte auf den Werbetafeln der gewünschten beziehungsweise der vorhandenen Zielgruppe anzupassen. Diese kann natürlich in einer Fußgängerzone sehr gemischt sein, trotzdem filtern sich hier sehr stark verschiedene Gruppen heraus, die ein unterschiedliches Kaufverhalten an den Tag legen.
Letztlich zeigt die eigentlich archaische Werbetafel, dass alle Technik hinter den Grundbedürfnissen des Menschen zurücksteht, wenn es darum geht, genau diese Bedürfnisse zu befriedigen, allen voran Hunger und Durst.