Jedes Dach muss irgendwann einmal erneuert werden. Spätestens wenn es instabil wird, undichte Stellen aufweist oder optisch einfach nicht mehr zur Hausfassade passt. Doch wann ist eine Dachsanierung sinnvoll, welche Möglichkeiten gibt es und welche Materialien benötigen Sie?
Wann ist eine Dachsanierung sinnvoll?
Die Sanierung Ihres Dachs kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. So kann eine sogenannte thermische Sanierung etwa ihren Energieverbrauch senken und Heizkosten minimieren.
Des Weiteren können altersbedingte Schäden, wie etwa undichte Stellen, auftreten. Auch bauphysikalische Mängel wie Schimmel oder Tauwasserbildung, Folgeschäden oder extreme Wetterereignisse wie Stürme oder übermäßiger Schneedruck können eine Dachsanierung erfordern. Soll eine Solar- oder Photovoltaikanlage am Dach installiert werden, können außerdem technische Gründe für eine Dacherneuerung sprechen.
Neben diesen Gründen können auch optische Aspekte eine Rolle spielen. So können beispielsweise Probleme mit der Farbe oder Beschichtung Ihres alten Daches auftreten oder es passt einfach nicht mehr zur neuen Fassade.
Grundsätzlich gilt: Wenn sich technische, energetische oder optische Gründe für eine Dachsanierung ergeben, sollten Sie diese am besten von einem Experten prüfen lassen. Dieser kann schnell feststellen, ob eine Dacherneuerung sinnvoll ist und Ihnen bei Ihrem Vorhaben weiterhelfen.
Welche Möglichkeiten der Dachsanierung gibt es?
Wenn Sie sich für eine Dachsanierung entschieden haben, können Sie verschiedene Möglichkeiten nutzen. Zunächst sollten Sie festlegen, ob sie nur eine partielle Erneuerung, sprich eine Reparatur, oder eine vollständige Dachsanierung vornehmen möchten. Des Weiteren wird zwischen einem sogenannten Kalt- oder Warmdach unterschieden.
Das Warmdach bezeichnet ein unbelüftetes Dach, das heute standardmäßig verbaut wird. Es erlaubt Ihnen etwa, den Dachboden nach einem entsprechenden Ausbau für Wohnzwecke zu nutzen. Dabei ermöglicht das Warmdach eine lückenlose Dämmung, unter der sich eine Dampfsperre anbringen lässt. Diese verhindert, dass Wasserdampf in die Dachkonstruktion eindringt. Die Folie muss hierfür allerdings einwandfrei verlegt werden, damit der Effekt lückenlos funktioniert. Eine saubere Verklebung der Dachfolie können Sie beispielsweise mit EPDM Kleber vornehmen.
Im Vergleich zum Warmdach besitzt das Kaltdach eine zusätzliche Lüftungsebene. Das belüftete Dach ermöglicht so einen permanenten Luftaustausch. Dieser erlaubt eine gute Trocknung von Feuchtigkeit, die beispielsweise in die Wärmedämmung eindringen kann. Da Herstellungs- und Kostenaufwand jedoch höher ausfallen, wird das Kaltdach heute kaum noch verbaut.
Welches Material benötigen Sie für eine Dachsanierung?
In der Dachdeckung wird für alle Dächer-Arten grundsätzlich zwischen harten und weichen sowie natürlichen und künstlichen Materialien unterschieden. Zu den natürlichen Materialien zählen etwa Reet, Stroh, Gras, Holz, Ton, Schiefer, Bambus und Sandstein. Künstliche Dachdeckungsmaterialien umfassen hingegen Beton, Faserzement, Metall, Kunststoff, Glas sowie Photovoltaik- und Solaranlagen.
Des Weiteren bezeichnen harte Deckungen Dächer, die der Norm entsprechend Feuer und strahlende Wärme aushalten können. Das heißt, diese Dächer fangen gar kein oder nur sehr langsam Feuer, wenn beispielsweise Nachbarhäuser in Brand geraten.
Für Dächer mit weicher Deckung gilt dabei das Gegenteil. Sie fangen leichter Feuer und müssen deshalb einen größeren Sicherheitsabstand zu benachbarten Häusern und Grundstücken einhalten.
Zusätzlich zu dieser Materialunterscheidung sollten Sie außerdem die Mindestdachneigungswinkel einhalten, um etwa Regensicherheit und Schutz vor Witterung zu gewährleisten. Die Dachdeckung kann zudem auch von regionalen Gegebenheiten abhängen. So werden beispielsweise Dächer im Münsterland traditionell mit roten Tondachziegeln gedeckt, während im Sauerland Schiefer bevorzugt wird.
Im Allgemeinen zählen Beton, Ton und Schiefer zu den gängigsten Materialien. Sie gehören außerdem zur Gruppe der harten Dachdeckungen und eignen sich insbesondere für Wohnhäuser in Stadtgebieten, die einen geringeren Sicherheitsabstand zu einander haben.
Wenn Sie Ihr Dach nun sanieren möchten, sollten auf die richte Auswahl der Dachdeckung achten. Neben dieser benötigen Sie je nach Vorhaben außerdem Dämmmaterialien und gegebenenfalls Materialien für eine Erneuerung der Unterkonstruktion. Im besten Fall sollten Sie zudem Dachsysteme verwenden, bei denen die verschiedenen Materialien perfekt aufeinander abgestimmt sind. Ein Experte kann Sie dabei hilfreich beraten und Ihnen bei der Umsetzung Ihres Projektes zur Seite stehen.