Wenn ich eine neue Tasche, einen schönen Seidenschal oder teure Unterwäsche kaufe, tue ich mir etwas Gutes. Wie aber tue ich meinen geliebten Accessoires etwas Gutes? Ganz einfach: indem ich sie hege und pflege. Denn edle Stoffe und Materialien sehen nur lange gut aus, wenn man sich um sie kümmert.
Das ist nicht immer einfach, denn edel heißt auch empfindlich. Und das bedeutet oft, dass eine normale Maschinenwäsche ausgeschlossen ist. Ein Blick auf die Waschsymbole des Pflegeetiketts genügt, um Verwirrung zu stiften und einen schier zur Verzweiflung zu treiben.
Um dir die Pflege deiner Accessoires zu erleichtern, habe ich in diesem Artikel Tipps zur Reinigung von schönen Stoffen und Materialien zusammengestellt – von Leder über Seide bis hin zu der Spitze, die deine Dessous ziert. Wie immer hilft es, gut vorbereitet zu sein. Stell dir einfach die grundlegenden Reinigungs- und Pflegemittel in das Regal, damit du sie zur Hand hast, wenn du einen Fleck auf deiner Lederjacke entfernen oder deine neue Seidenbluse waschen willst.
Leder – Jacken, Schuhe, und Taschen pflegen
Verschiedene Lederarten benötigen unterschiedliche Reinigungs- und Pflegemethoden. Wenn du das Pflegeetikett überprüfst, erfährst du auch, ob und wie dein Lederrock oder die Biker-Jacke gefärbt wurden. Hier sind ein paar Tipps, welche Pflegemittel für verschiedene Lederarten geeignet sind:
Glattleder
- Schuhcreme, Hartwachspaste, Emulsionscreme oder Pflegemilch: Sie enthalten rückfettende Substanzen, die das Leder wasserabweisend machen. Hartwachspaste ist besonders für glänzendes Leder geeignet, während Emulsionscreme für mattes Leder passender ist. Pflegemilch enthält UV-Filter, die verhindern, dass die Lederfarbe ausbleicht.
- Lederöl mit Essigzusatz ist ein ideal für trockenes Leder, da es gut eindringt und dem Leder eine geschmeidige Haptik verleiht. Stärkere Verschmutzungen können zuvor mit einem feuchten Tuch und Neutralseife behandelt werden.
- Schmutzbürste, Lederradierer und Essigwasser: Verschmutzungen auf robustem Glattleder können mit einer Schmutzbürste oder einem Lederradierer abgeschrubbt werden. Haben deine Schuhe nach einem Spaziergang im Schnee Ränder, kannst du diese mit einem in Essigwasser getränkten Schwamm abtupfen.
- Gallseife und Lederwaschmitte: Denk daran, Flecken nur abzutupfen und überprüfe die Waschsymbole deiner Glattleder-Accessoires, da sie eventuell mit einem Lederwaschmittel kalt in der Waschmaschine gewaschen werden können. Nach dem Waschen solltest du das Kleidungsstück regelmäßig durchkneten, damit es nicht versteift.
Rauleder
- Flüssige Imprägniermittel oder Imprägniersprays: Flüssig-Imprägnierer können Nubuk und Velours auffrischen und schützen. Sprays zerstäuben das Imprägniermittel und sind daher für alle Raulederarten geeignet.
- Rauleder-Bürsten und Lederradierer können Flecken entfernen und das Leder aufrauen, um ein Glänzen zu verhindern.
- Lederwaschmittel: Überprüfe die Waschsymbole auf dem Pflegeetikett, um herauszufinden, ob das Kleidungsstück mit einem Lederwaschmittel kalt in der Maschine gewaschen werden kann. Nach dem Trocknen solltest du es gründlich aufbürsten, um die Faserstruktur des Rauleders wiederherzustellen.
Seide waschen
Ob deine Seidenbluse in der Waschmaschine gewaschen oder chemisch gereinigt werden sollte, sagt dir wie immer das Pflegeetikett. Abgesehen von einigen speziellen Seidenarten wie Dupioni, die bei Wasserkontakt einlaufen, ist eine Handwäsche die beste Lösung. Auf diese Dinge solltest Du achten:
- Verwende immer ein Seidenwaschmittel, damit die Seide nicht rau, matt oder gar brüchig wird.
- Wasch die Seide in kaltem bis handwarmem Wasser höchstens fünf Minuten lang und beweg sie zwischendurch hin und her.
- Spül sie anschließend in kaltem Wasser aus. Ein Teelöffel Weißwein-Essig im Wasser kann Kalk- und Seifenrückstände beseitigen, Fasern glätten und festigen und ein Ausbleichen verhindern. Weichspüler ist nicht für Seide geeignet, da er Seide speckig macht.
- Um die Seide zu trocknen, drück das Kleidungsstück in einem Handtuch vorsichtig aus und hänge es auf einen Formbügel. Lass sie an der frischen Luft trocknen, jedoch nicht in der Sonne, da die UV-Strahlen das Gewebe brüchig machen können.
- Bügel Seide von der Rückseite, während sie noch etwas feucht ist, oder lege ein feuchtes Tuch darüber, wenn sie bereits trocken ist.
Unterwäsche und Dessous waschen
Feine Unterwäsche ist meist sehr empfindlich, weshalb sie nicht in der Waschmaschine gewaschen werden sollte. Im Notfall kann sie in einem Wäschebeutel nach Farben getrennt auf höchstens 30 Grad gewaschen, aber nicht geschleudert werden. Damit deine Dessous lange neu aussehen, solltest du sie per Hand waschen. So gehst du dabei vor:
- Trenne deine Unterwäsche nach Farben und wasche neue Dessous beim ersten Mal separat, um Verfärbungen zu verhindern.
- Lasse kaltes oder handwarmes Wasser (entsprechend der Waschsymbole) in ein sauberes Waschbecken oder eine saubere Schüssel ein. Verwende ein Waschmittel, das sowohl für Handwäsche als auch für empfindliche Stoffe geeignet ist und teste es auf einer unauffälligen Stelle um sicherzustellen, dass es sich mit dem Material verträgt.
- Weich deine Wäsche darin ein, drück sie regelmäßig herunter und lass sie aufsteigen, damit sich Schmutzpartikel lösen können. Lass die Dessous höchstens eine Stunde lang einweichen und denk daran, dass auch die Bügel mitgewaschen werden sollten.
- Spül die Wäsche mit kaltem Wasser aus und drück das überschüssige Wasser sanft aus dem Stoff. Du solltest sie niemals wringen oder zerknautschen, da sie sonst ausleiern oder ihre Form verlieren können.