Manche Existenzgründer starten in die Selbstständigkeit, indem sie ein Unternehmen kaufen oder die Nachfolge ihres Anstellungsbetriebes übernehmen. Da die Anzahl an den zum Verkauf stehenden, gewinnbringenden Unternehmen jedoch nicht allzu groß ist, müssen sich Interessenten nicht nur mit der Wirtschaftlichkeit der Firma befassen. Das Auswahlverfahren unter den Käufern scheint einem Bewerbungsgespräch zu gleichen und sie müssen mit finanziellen Mitteln wie auch mit Kompetenz überzeugen. Aus diesem Grund erfahren Sie hier, was Sie beim Kauf eines Unternehmens beachten müssen.
Der Wert der Firma
Vor dem Unternehmensverkauf muss der Inhaber anhand einer Unternehmensbewertung den finanziellen Wert seines Betriebes ermitteln. Dabei wird der Substanzwert, also die nötigen finanziellen Aufwendungen mit den möglichen Erträgen ab Übernahme der Firma gegenübergestellt. Dabei erhalten die Käufer einen ersten Überblick über die Gewinne. Außerdem müssen die Betriebsergebnisse der letzten drei Jahre sowie die voraussichtlichen Ergebnisse der kommenden zwei Jahre genauestens dargelegt und analysiert werden. Zudem sind alle Sachwerte, Maschinen inklusive Abschreibungen, Rohstoffe und fertige Erzeugnisse aufzulisten.
Doch nicht nur der wirtschaftliche Faktor spielt bei der Unternehmensbewertung eine Rolle. Auch die Mitarbeiter werden in die Analyse miteinbezogen. Anhand der Unternehmenskultur wird geprüft, wie gut das Team miteinander arbeitet und ob jeder Angestellte anhand seiner Stärken passend eingesetzt wird.
Den Unternehmenskauf finanzieren
Wer beispielsweise über eine Firmenbörse das richtige Unternehmen gefunden hat, muss sich mit der Finanzierung des Kaufes beschäftigen. An dieser Stelle entsteht für Betriebsnachfolger im Vergleich zur Neugründung ein entscheidender Nachteil: Während bei einem Start-up die Kosten allmählich ansteigen, muss der Nachfolger die vollen Kosten des Betriebes tragen. Dementsprechend darf sein Finanzierungsplan nicht nur den Wert des Unternehmens berücksichtigen, sondern muss auch laufende Kosten enthalten. Bei der Finanzierungsplanung sind folgende Aspekte zu beachten:
- Der reine Unternehmenskauf
- Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen
- Laufende Kosten
- Sonstige Kosten wie Marketingaufwendungen zur Bekanntmachung der Unternehmensübernahme
Um den Kapitalbedarf zu decken, bieten sich neben regulären Krediten auch spezielle Förderprogramme an. Sowohl die jeweiligen Bundesländer wie auch die KfW-Bank vergeben Fördermittel bei Firmenneugründungen und –übernahmen.
Als Kaufinteressent überzeugen
Wer Interesse am Unternehmenskauf hat, muss sich in der Regel gegen viele Interessenten durchsetzen. Daher ist es wichtig, sich von der Menge abzuheben. Als Kaufinteressent sollten Sie klare Vorhaben verfolgen und diese auch so äußern. Seien sie darauf gefasst, sowohl ihre wirtschaftlichen Unternehmensziele wie auch private Ziele offenlegen zu müssen. Auch möchten Verkäufer erfahren, mit welchen Kriterien sie sich als Betriebsinhaber qualifizieren. Hier können Interessenten punkten, die bereits von Beginn an eine Strategie verfolgen, mit der sie die ersten Monate nach der Übernahme einen umfassenden Einblick in die Geschäftsprozesse erhalten werden. Dies zeigt dem Verkäufer, dass der Kaufinteressent organisiert ist und durchdacht handelt. Wenn Sie mehr über die richtigen Strategien für die ersten Monate nach der Betriebsübernahme erfahren möchten, werden Sie hier fündig.