Ob als Geschenk, Sammler- oder Einzelstück – Vintage-Uhren erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit. Die Zeitmesser aus der Vergangenheit versprühen eben einen ganz besonderen Charme und sind häufig wertvoller als viele moderne Uhren. Doch wo „Vintage“ draufsteht, muss nicht unbedingt Vintage drin sein. Auch viele Uhren jüngeren Produktionsdatums werden von den Herstellern mittlerweile gern in einem entsprechenden Stil designt. Zum Glück haben wir herausgefunden, worauf man beim Kauf einer richtigen Vintage-Uhr achten sollte.
„Sie sieht so alt aus, das muss einfach eine echte Vintage-Uhr sein“ – dieser Denkfehler kann einem beim Kauf sehr schnell passieren. Schließlich sehen mittlerweile auch viele neue Uhren aus, als stammten sie aus den 50er- oder 60er-Jahren. Mit „Vintage“ hat das natürlich nicht viel zu tun. Als solches gelten im Allgemeinen nur Uhren, die vor 1990 gefertigt wurden. Einige Sammler ziehen die Grenze sogar schon in den 80ern. Was die derzeitige Beliebtheit angeht, so haben Vintage-Uhren sogar die moderne Apple-Smartwatch bei Weitem überholt. Insbesondere im Internet ist die Auswahl an verschiedenen Vintage-Modellen schier unüberschaubar.
Online-Kauf: Auf den richtigen Anbieter kommt es an
Wer online eine Vintage-Uhr bestellt, sollte im Vorfeld den jeweiligen Anbieter gründlich überprüfen. Gibt es mittlerweile Bewertungen von anderen Käufern? Taucht der Anbieter in Blogs, Zeitschriften oder Foren auf und genießt einen positiven Ruf? Zusätzlich sollte man sich ausreichend Wissen zum ausgewählten Uhrenmodell aneignen. Klingt der Preis für diese Uhr zu schön, um wahr zu sein, stimmt an diesem Angebot mit ziemlicher Sicherheit etwas nicht. Wer ganz sichergehen will, bestellt sein Vintage-Modell über Online-Marktplätze wie Chrono24.de. Neben Modellen aus den 50er-, 40er- und sogar 30er-Jahren findet man hier auch moderne Uhren in jedem Preisbereich, beispielsweise besonders zuverlässige Militäruhren, oder sogar ganz klassische Taschenuhren, wie echte Gentlemen sie bereits vor 150 Jahren aus der Westentasche zogen. Die Bezahlung erfolgt je nach Angebot über ein Treuhandkonto der Plattformbetreiber, die das Geld erst nach der Warenübergabe an den Verkäufer überweisen. Das gibt insbesondere beim Kauf teurer Stücke zusätzliche Sicherheit.
Vintage – aber nur als Gesamtpaket
Doch wie erkennt man überhaupt, ob es sich bei einem Modell wirklich um ein Vintage-Stück handelt? Auf den ersten Blick ist das nicht immer möglich. Hier sollte der Händler unbedingt die nötigen Papiere als Nachweis liefern können. Dazu gehören beispielsweise Originalpapiere mit Garantieschein, Rechnungen samt korrekter Seriennummer sowie Nachweise darüber, welche Arbeiten an der Uhr bereits durchgeführt wurden. Es ist sehr wichtig, dass der alte Zeitmesser nach dem Ursprungskauf wenigstens einmal gewartet wurde. Schließlich will man nicht schon kurz nach der Anschaffung damit beschäftigt sein, nach den passenden Ersatzteilen zu suchen – die im Übrigen selbst über Ebay und Co. nicht immer leicht zu finden sind.
Ein überstürzter Kauf ist oft ein Fehlkauf
Eine sehr beliebte Möglichkeit, nach seltenen Vintage-Modelle zu suchen, bieten Uhrenbörsen- und Uhrenmessen. Doch wer hier sein Wunschmodell entdeckt, muss sich häufig direkt vor Ort zum Kauf entscheiden. Auch wenn der Verkäufer einen erwartungsvoll und ungeduldig anschaut, sollte man nicht überstürzt handeln. Ein wenig Bedenkzeit sollte der Händler einem schon einräumen. Und schließlich gibt es genau zu diesem Zweck Visitenkarten, um den Verkäufer auch später noch kontaktieren zu können. Wird das Wunschmodell dann doch auf der Stelle mitgenommen, sollte man unbedingt eine Garantie einfordern. Ein Rückgaberecht schützt zusätzlich vor bösen Überraschungen.
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