In Deutschland steigen die Energiepreise kontinuierlich. Da ist es kaum verwunderlich, dass immer häufiger der Begriff der energetischen Sanierung fällt. Gemeint ist mit dieser, dass Modernisierungsarbeiten an einem Gebäude vorgenommen werden, um den Energieverbrauch maßgeblich zu reduzieren.
Die energetische Sanierung umfasst dabei unter anderem häufig einen Austausch von alten Heizungen, eine Erneuerung der Fenster, den Einbau von Haustüren nach Maß oder die Dämmung der Fassade. Doch in welcher Reihenfolge zeigt sich die energetische Sanierung eigentlich als besonders sinnvoll?
Die Dämmung des Daches
Grundsätzlich ist es im Zuge der Sanierung sinnvoll, von oben nach unten vorzugehen. Sollte noch keine Dämmung des Daches vorhanden sein, werden große Mengen an Heizwärme verschwendet. Daneben bedingt eine fehlende Dachdämmung, dass sich der Dachboden im Sommer überdurchschnittlich stark aufheizt.
Welche Art der Dämmung für das Dach gewählt wird, ist vor allem davon abhängig, welche Bauweise der Dachstuhl aufweist. Besonders häufig wird sich jedoch für die Aufsparren-, die Untersparren- oder die Zwischensparrendämmung entschieden.
Die Isolation der obersten Geschoßdecke
Befindet sich direkt unterhalb des Dachs kein Wohnraum, ist es außerdem zu empfehlen, eine Isolierung der obersten Geschossdecke vorzunehmen – durch diese werden die unteren Räumlichkeiten umfassend gegen die Kälte aus Richtung des Daches geschützt.
Grundsätzlich handelt es sich bei dieser Arbeit um eine überaus simple Maßnahme, die mit etwas Geschick problemlos in Eigenregie ausgeführt werden kann. Es ist nur eine geringe finanzielle Investition notwendig, dennoch zeigt sich eine überaus effektive Wirkung.
Die Sanierung oder der Austausch der Fenster
Mit der Sanierung der Fenster geht nicht zwingend ein Austausch dieser einher. Schließlich verfolgt die Fenstersanierung vielmehr das Ziel, die Luftdichtigkeit wiederherzustellen und die Funktion der Glasfläche zu verbessern.
Im Rahmen der Modernisierung der Fenster ist es so etwa durchaus auch möglich, lediglich zusätzliche Scheiben zu verbauen. Dadurch lässt sich der U-Wert der Glasflächen bereits um bis zu 40 Prozent verbessern, das gleiche gilt hinsichtlich des Einbruch- und Schallschutzes. Im Zuge der Fenstersanierung ist es darüber hinaus ebenfalls möglich, zusätzliche Fenster oder Fensterfolien zu nutzen, welche die Wärmedämmung maßgeblich verbessern können.
Die Dämmung der Kellerdecke
Wird im Zuge der energetischen Sanierung auch die Kellerdecke mit einer entsprechenden Dämmung versehen, wirkt dies fußkalten Böden entgegen, sodass der allgemeine Wohnkomfort maßgeblich erhöht wird.
Die Kellerdecke wird dabei stets von der Kaltseite gedämmt. Mindestens sollte die Dicke der Dämmung im Keller zwölf Zentimeter betragen, um einen wirklich umfassenden Wärmeschutz zu gewährleisten.
Die Isolation der Außenwände
Bei einer Renovierung der Fassade ist es vor allem aus Kostengründen zu empfehlen, gleich auch eine Dämmung der Außenwände vorzunehmen. Verglichen mit anderweitigen Maßnahmen geht damit zwar erst einmal eine höhere Investition einher, allerdings wird so auch der beste energetische Effekt erzielt.
Der Verlust von Heizwärme lässt sich mit einer Fassade, die umfassend isoliert ist, erheblich senken. Durchsetzen konnte sich hinsichtlich des dafür zu verwendenden Materials die Kombination aus Hartschaum- und Mineralwolleplatten, welche auch als WDVS bezeichnet wird.
Die Sanierung der Heizung
Das GEG, das Gebäudeenergiegesetz, liefert feste rechtliche Vorgaben für die Sanierung der Heizungsanlage. Ein Austausch ist so beispielsweise zwingend notwendig, wenn das Gebäude noch über einen mehr als 30 Jahre alten Heizkessel verfügt, der keine Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik aufweist.
Die vorhandene Heizung kann durch einige Maßnahmen jedoch auch in ihrer Effizienz erhöht werden. Dies lässt sich beispielsweise realisieren, indem ein moderner Brennwertkessel eingebaut und dieser mit einer Solarthermie-Anlage ergänzt wird.