Bereits am 03.04. diesen Jahres ist das neue Portal „faktenfinder“ der ARD online gegangen. Damit sagt der Sender Falschnachrichten, Hetze und Verschwörungstheorien ganz klar den Kampf an. Doch die ARD hat nicht nur zum Ziel, Halbwahrheiten aufzudecken. Sie hinterfragt ganz klar das Phänomen „Fake-News“, möchte Hintergründe benennen und die Nutzer aufklären.
Leiser Start ohne viel Aufhebens
Interessant bleibt der Start des Portals, welcher in der Tat ohne großen Presserummel oder langfristige Ankündigungen von statten ging. Als Projektleiter setzt die ARD den Tagesschau-Autor Patrick Gensing ein. Mit seinem Team, bestehend aus vier Redakteuren, wolle er Fake-News in den gängigen Medien aufspüren und entlarven. Gleichzeitig lege die Redaktion Wert darauf, den Usern zu erläutern, warum es sich um eine Falschmeldung handle.
Politik, Wirtschaft und Soziales: Fake-News sind überall vertreten
Besonders im Wahljahr 2017, in welchem am 24. September die nächste Bundestagswahl stattfindet, befürchten Kritiker eine Flut von Falschmeldungen, Hetze und Verschwörungstheorien im Netz. Unbegründet sind diese Befürchtungen nicht, denn kaum etwas verbreitet sich im Word Wide Web so schnell, wie reißerische Schlagzeilen. Damit lassen sich zweifelsohne Wähler unwillentlich beeinflussen. Doch auch die Wirtschaft nimmt Schaden durch falsche Meldungen und Unwahrheiten. Ein gutes Beispiel dafür ist der Futtermittelhersteller Platinum, dem etwa Plastikteile im Hundefutter vorgeworfen wurden. Und nicht zuletzt liefern frei erfundene Beiträge ausreichend Zündstoff für Hass oder gar Gewalttaten im sozialen Miteinander. Den Verursachen der Falschmeldungen, Lügenmärchen und Verschwörungstheorien geht es in erster Linie darum, Menschen in ihrer Meinungsbildung zu beeinflussen. Nicht selten stehen jedoch auch finanzielle Anreize hinter deren Handeln, denn häufig geklickte Fake-News generieren vielfach auch erhebliche Einnahmen durch Onlinewerbung.
Fake-News erkennen: „faktenfinder“ liefert hilfreiche Tipps
Für den User erweist es sich mitunter als äußerst schwierig, politische Propaganda von Fakten mit Wahrheitsgehalt zu unterscheiden. Relevante News werden von den Redakteuren des „faktenfinders“ tiefgründig recherchiert, belegt und auf dem faktenfinder-Portal veröffentlicht. Doch in aller Regel ist der Ursprung der Fake-News im Lokalen zu suchen. Daher hat das Anti-Fake-News Portal der ARD hilfreiche Tipps veröffentlicht, um plakative Gerüchte und Halbwahrheiten auch im alltäglichen Leben von fundierten News zu unterscheiden. Die Empfehlungen der Redakteure stimmen im Wesentlichen mit denen der Bundeszentrale für politische Bildung überein. Immer solle man die Quelle der Information näher unter die Lupe nehmen. Impressum sowie detaillierte Quellenangaben seien ein hilfreicher Hinweis. Zum anderen lasse bereits die Aufmachung der Meldung eine erste Einschätzung über deren Wahrheitsgehalt zu. Reißerische Schlagzeilen, die statt Informationen Meinungsäußerungen verbreiten, seien ein wichtiges Indiz. Im Zweifelsfall solle man die News nicht liken oder weiterverbreiten.
Fazit: Falschmeldungen werden sowohl aus finanziellen, politischen oder sozialen Gründen in Umlauf gebracht. Die gezielte Beeinflussung der Meinungsbildung stellt eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Inwiefern es der ARD und anderen ähnlichen Online-Portalen wie etwa der BR Verifikation oder dem #ZDFCheck17 gelingen wird, Falschinformationen umfassend aufzuspüren und zu widerlegen, wird sich im Laufe der Zeit zeigen. Unabhängig von den Recherchen der Journalisten dieser Plattformen sind User dazu aufgerufen, die Quellen dubioser Meldungen zu prüfen und Inhalte zu hinterfragen.