Familienspiele dienen der Unterhaltung, meinen die Hersteller. Es gibt aber Kinder, die nicht verlieren können und Erwachsende, die Probleme damit haben. Wenn jeder Sieger werden muss, sind Streitigkeiten bei Familienspielen an der Tagesordnung. Einen großen Spagat bewältigen müssen die Betroffenen, damit „Mensch ärgere dich nicht“, keine Krise in der kompletten Familie auslöst. Generationen treffen sich und spielen zusammen gemütlich Familienspiele, das wäre schön. Machtkämpfe am Spieltisch können den Frieden zwischen den Generationen trüben, anstatt das familiäre Band spielerisch zu stärken.
Spiele passend zur Spielgruppe auswählen?
Besteht die Spielgruppe aus Kindern im Grundschulalter; aus Jugendlichen; aus Erwachsenen oder ist sie altersmäßig gemischt? Ohne komplizierte Regeln losspielen, das kommt den Jüngsten zugute. Mit dem ansteigenden Alter können auch Spiele mit schwierigeren Regeln ausgesucht werden. Verschiedene Spielertypen, die in einer Spielergruppe zusammenfinden, müssen ein Spiel mit den verständlichen Spielregeln für alle finden. Stundenlange Regelerklärungen und Nachfragen können junge und ältere Spieler belasten, die Spielfreude sinkt und der Stresspegel steigt an. Hin und wieder mit unterschiedlichen Altersklassen zusammenzuspielen, das bedeutet, einen angemessenen Kompromiss bei den Spielen zu finden, damit die Spielfreude erhalten bleibt.
Verschiedene Spiel an einem Abend anbieten?
Niemand ist nach dem Ende des ersten gemeinsamen Familienspielrunde der Verlierer. Jeder hat sein Bestes gegeben und bekommt eine dazu passende Punktzahl. Die internen Punkte werden gesammelt, abstrakte Strategiespiele wie Blokus oder Rumis kommen in der nächsten Spielrunde bei dem jugendlichen Teilnehmer gut an. Der Spieleabend ist lang, nach dem Ende der einzelnen Familienspielrunden notiert der Schiedsrichter die erreichten Punkte passen zum erreichten Spielplatz im Match. Der Sieger bekommt zum Beispiel pro Spielrunde 10 Punkte, der zweite Platz 9 Punkte, der dritte Platz 8 Punkte und so weiter. Nach dem Ende einer Familienspielrunde wird die interne Punkteabgabe durchgeführt. Jeder bekommt auf diese Art und Weise mehrfach Punkte passend zum erreichten Spielplatz in jeder einzelnen Runde ab. Am Ende des Spielabends, der zwischen den Familienspielen durch Snacks zur Stärkung und lockeren Gesprächen belebt wird, zählen die Spielteilnehmer alle Punkte, die sie während mehrerer Spielrunden erreicht haben, zusammen.
Spiel begeisterte Familien und Stress bei der Siegerehrung?
Die interne Punktevergabe für jeden Spieler passend zum erreichten Platz in mehreren Spielrunden mit verschieden Spielen macht es möglich, dass für jede teilnehmende Altersklasse Spiel ausgesucht und die Gesamtzahl an Punkten über den Sieg oder die Niederlage des Spieltages entscheidet. Wer auf dem zweiten Platz oder dahinter landet, bekommt am Ende des Spieleabends ein kleineres Präsent, der Sieger des Abends bekommt ein größeres Dankeschön für die siegreiche Teilnahme. Vom gerechteren Verteilen der Ressourcen profitieren die Spieler in Spielen mit „Worker-Placement“-Mechanismus. Autorenspiele aus deutschen Spielen schmieden eben den Weg, den Spielabend mit anregenden Diskussionen zum Thema zu verbinden und das Konfliktmanagement spielerisch zu verbessern.