Zwar ist der Meisterkampf noch in vollem Gange und es zeichnet sich die spannendste Formel 1 Saison seit vielen Jahren ab, doch wird hinter den Kulissen schon fieberhaft an den Wagen für die nächste Saison gearbeitet. Im Winter steht die schon lange antizipierte und um ein Jahr verschobene Umstellung des Reglements an, die zur Kostenreduktion und wieder engerem Racing beitragen soll.
Formel 1 in der Krise?
Die Rennserie Formel 1 ist nicht erst seit Corona in der Krise. Vielmehr ist seit Jahren ein Rückgang des Interesses zu verzeichnen, das die Macher der prestigeträchtigen Rennserie mit der Eintönigkeit der Rennserie begründen. So ist durch die komplexen Konstruktionen der Rennwagen und die dadurch sehr starken aerodynamischen Einbußen beim engen Racing Überholen kaum möglich. Zudem führt ein einmaliger und geringer Kontakt zwischen zwei Rennwagen meist zu Schäden, die zu großen aerodynamischen Einbußen führen. Diesen Problemen soll durch das neue Reglement, welches das Rennwagenkonzept stark vereinfacht, entgegengewirkt werden.
Vor Kurzem wurden erstmals die Boliden für die Saison 2022 in Teamfarben präsentiert. Dabei handelte es sich natürlich um einen Prototypen und nicht die eigentlichen Wagen, mit denen die Teams 2022 an den Start gehen werden. Die Unterschiede zwischen den alten und neuen Rennwagen sind deutlich zu sehen. Größere Reifen, ein kleinerer Heckflügel und eine deutliche Vereinfachung der Aerodynamik fallen Formel 1 Kennern sofort ins Auge. Die technischen Änderungen gehen dabei so weit, dass Designerlegende Adrian Newey von der größten Änderung des Formel 1 Reglements in den letzten 40 Jahren spricht.
Die neue Saison
Während sich die Fans schon auf die kommende Saison freuen und auf eine Aufwertung der Rennserie hoffen, zeigen sich die Fahrer noch skeptisch, ob mit den Änderungen die angestrebten Ziele erreicht werden können. Die Rennfahrer sind aber meist auch sehr eigen und leben im Hier und Jetzt. Und die Gegenwart der F1 ist auch viel spannender, als von vielen erwartet. Red Bull Pilot Verstappen kann dieses Jahr als erster Pilot seit langem Lewis Hamilton im in der jüngeren Vergangenheit überlegenden Mercedes ernsthaft gefährden. Auch am vergangenen Wochenende in Silverstone schien der Holländer der große Favorit zu sein. Alle Experten sahen ihn als aussichtsreichsten Sieg Kandidaten. Nach einer strittigen Kollision mit Konkurrent Hamilton musste Verstappen allerdings sein Rennen in Führung liegend beenden und zusehen, wie sich der Brite kurz vor Schluss den Sieg bei seinem Heim Grand Prix sicherte.
Trotz der krassen Eingriffe in das Reglement gehen Experten davon aus, dass sich der Zweikampf zwischen Hamilton und Verstappen auch 2022 fortführt. Sie gelten als beste Piloten im Feld und werden von ihren Teams, die unbestritten die beiden besten Mannschaften der letzten Formel 1 Jahre sind, bedingungslos unterstützt.