Das Spielen am PC kommt langsam wieder in Mode, nachdem in den letzten Jahren vor allem die Konsolen bei Spielern beliebt waren. Das hat verschiedene Gründe, die wir aufzeigen wollen. Das bedeutet aber auch, dass viele (ehemalige) Konsoleros nun wieder aufrüsten müssten – und auch dafür geben wir nützliche Tipps.
Der Reiz der Konsole
Zeitgemäße Grafik, DVD einlegen und losspielen – ganz gemütlich vor dem Fernseher auf der Couch. Das war es, was Konsolen in der Vergangenheit so beliebt machte, aber die Zeiten neigen sich allmählich dem Ende. Nicht, weil Videospiele unbeliebt geworden sind, sondern weil der PC zu neuer Stärke gekommen ist. Denn inzwischen kann auch der PC mit den Vorzügen einer Konsole glänzen und das hat zwei Gründe.
Neue PC-Technologien
Einerseits sind PCs immer leistungsfähiger geworden. Man kann bereits in kleine Gehäuse Hardware verbauen, die man problemlos unter den Fernseher stellen kann. Dank der Unterstützung von Controllern (beispielsweise Xbox-360- oder Xbox-One-Gamepad) sind Spiele so genauso spielbar wie auf der Konsole. Andererseits bieten Dienste wie Steam mit „Big Picture“ die Möglichkeit, dass die für Spiele relevanten Menüs auch mit dem Controller bedient werden können – man benötigt also im „Konsolenmodus“ keine Maus oder Tastatur mehr. Zudem gibt es beispielsweise von NVIDIA den Gamestream, bei dem ein Windows-PC seinen Bildschirminhalt an ein NVIDIA-Tablet streamen kann, das wiederum an einen Fernseher angeschlossen wird. Wo der PC steht, ist dann zweitrangig.
Aktuelle Konsolen haben lahme Hardware
Früher war alles besser: Sony und Microsoft haben bis zur PlayStation 3 und Xbox 360 alles an Hardware verbaut, was die Zulieferer hergegeben haben. Entsprechend waren Konsolen (wenigstens anfangs) schneller als die meisten im Umlauf befindlichen PCs. Mit der PlayStation 4 und der Xbox One hat sich das geändert. Die Hardware ist in den meisten Fällen nicht in der Lage, 60 Bilder pro Sekunde zu liefern und manchmal ist sogar die Full-HD-Auflösung von 1920×1080 Pixeln problematisch. Das liegt daran, dass sowohl Microsoft als auch Sony auf eine integrierte Lösung von AMD gesetzt haben. Ziel sollte es sein, einen Kompromiss aus moderner Technik und stromsparenden Komponenten zu finden. Aber High-End sieht leider anders aus.
Der Reiz eines PCs
Der PC hat hingegen in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Hersteller geben sich wieder zunehmend „Mühe“ bei der Adaption der Windows-Plattform. Früher kamen PC-Spiele oft später, hatten viele Fehler und als ob das noch nicht genug war, zumeist an Paranoia grenzende Kopierschutztechniken. Dank Download-Dienste wie Steam hat sich das geändert. Zudem sind Spiele für den PC deutlich günstiger als für Konsolen. Und man ist sein eigener Herr bei der Wahl der Hardware, kann also Fehler, die bei der Entwicklung von Konsolen gemacht worden sind, vermeiden. Wer aber nicht großartig über die richtigen Komponenten nachdenken will, kann auch einen Gaming-PC von der Stange kaufen, etwa bei arlt.com, wo eine Vielzahl von Geräten schon zusammengestellt wurde.
Gaming PC zusammenstellen – worauf achten?
Wer sich selbst einen Gaming-PC zusammenstellen möchte, sollte maßgeblich auf vier Komponenten besonderen Wert legen: Grafikkarte, Prozessor, Arbeitsspeicher und Festplatte. Die Grafikkarte ist diejenige Komponente, die sich um die Berechnung des Bildes kümmert. Hierbei gibt es die Möglichkeit zu sparen oder in die Zukunft zu investieren. Wenn der Fernseher ohnehin nur Full HD unterstützt, sind bereits Grafikkarten der mittleren Preisklasse (um die 200 Euro) ausreichend, um aktuelle Spiele flüssig zu berechnen. Wer sich eine bessere Karte leisten will, hat auch für die Zukunft noch ein bisschen Luft nach oben – oder die Option, Spiele auch in 4K zu spielen.
Der Prozessor ist etwas, wobei man getrost sparen kann. Ein Intel Core i5 bietet mit seinen vier Kernen ausreichend Rechenleistung und sollte das auch in Zukunft tun. Bei Desktop-Prozessoren hat sich in den letzten Jahren leistungstechnisch fast gar nichts mehr getan. Spiele benötigen den Prozessor nur für Berechnungen, die die Grafikkarte nicht beherrscht – oft ist das Physik oder allgemeine Berechnungen. Wer Wert auf Performance legt, sollte lieber in die Grafikkarte statt in den Prozessor investieren.
Beim Arbeitsspeicher gilt die goldene Regel: Viel hilft viel. Unter 8 GB RAM sollte man heutzutage nicht mehr anfangen, 16 GB dürfen es schon sein und wenn das Budget es hergibt, kann man auch schon 32 GB verbauen. Das wird sich spürbar in der Performance niederschlagen – denn je mehr Daten in den Arbeitsspeicher passen, umso weniger muss das Spiel zwischendrin nachladen.
Bei der Festplatte sollte man über die Anschaffung einer Solid State Disk (SSD) nachdenken. Sie bietet deutlich schnellere Zugriffszeiten als eine klassische Festplatte, was die Ladezeiten von Spielen immens verkürzt. Dafür sind sie pro Gigabyte noch etwas teurer als klassische Festplatten. Wer eine einigermaßen große Spielesammlung besitzt, sollte mindestens um die 500 GB einplanen.
Aufrüsten – bei Bedarf
Ein weiterer PC-exklusiver Vorteil ist das Aufrüsten. Wird die Grafikkarte zu langsam, kann man sie relativ einfach austauschen. Beim Prozessor ist das nicht so einfach, denn wenige Jahre nach Anschaffung eines PCs stehen die Chancen ziemlich gut, dass neue Prozessoren auf anderen Sockeln erscheinen. Das zieht einen ganzen Rattenschwanz hinter sich her. Denn ein neuer Prozessor bedingt dann auch ein neues Mainboard und vermutlich auch neuen Arbeitsspeicher. Eine Änderung bei der Grafikkarte ist hingegen nicht zu erwarten – der PCI-Express-Standard hat derzeit noch keinen aktiven Nachfolger in der Entwicklung. Insofern lohnt es sich, den Prozessor vernünftig dimensioniert zu wählen.