In unruhigen Zeiten suchen Anleger immer nach Investments, die vielleicht nicht die höchsten Renditen versprechen, jedoch relativ sicher sind. Dazu gehört zweifelsohne Gold. Schließlich hat physisches Gold bereits seit der Antike viele Krisen, Depressionen und Kriege überstanden. Immer mehr Anleger streuen ihr Portfolio und investieren ca. 10 – 15 % ihres Geldes in Gold. Doch allen stellt sich die gleiche Frage: Kaufe ich Barren oder besser Münzen?
Anlagemünzen: eine kurze Zusammenfassung
Wie schnell eine Finanzkrise auftreten kann, hat das Jahr 2011 gezeigt. Wer sich gegen einen solchen Crash absichern möchte, streut am besten sein Portfolio. Gold ist seither eine beliebte Anlageform, da sich dessen Wertentwicklung erfahrungsgemäß entgegen dem Aktientrend entwickelt. Aufgrund der erhöhten Nachfrage befindet sich der Goldpreis aktuell recht weit oben, daher will der Ankauf von Gold gut überlegt sein. Viele private Investoren setzen aus diesem Grunde auf Anlagemünzen, sogenannte Bullionmünzen. Sie werden im Speziellen als reines Investmentprodukt geprägt und dienen nicht wie Umlaufgoldmünzen als normale Währung. Bekannte Goldmünzen sind etwa der Maple Leaf oder der American Eagle. Anlagemünzen besitzen mit wenigen Ausnahmen über Jahre hinweg die gleiche Prägung. Sonderprägungen erhöhen den Seltenheitswert und damit auch den Ankaufspreis. Für Investoren ist es wichtig, dass die Anlagemünzen möglichst aus 99,99 % Feingold hergestellt wurden. Auch zertifizierte Barren werden in aller Regel kontinuierlich mit der gleichen Prägung in Umlauf gebracht. Dies erhöht den Wiedererkennungswert.
Als Grundregel gilt: Bis zu einer Unze Gold (31,1 Gramm) kauft man Gold am besten als Münze, alles darüber hinaus als Barren.
Spreads, Steuern und Lagerkosten einkalkulieren
Wer in das gelbe Edelmettall investieren will, kauft am besten Goldmünzen oder Barren (Quelle: Spiegel.de). Dennoch dürfen Anleger nicht die höchsten Renditen dadurch erwarten. Der Goldpreis schwankt und manchmal benötigen Investoren viel Geduld, um mit ihrem Gold Gewinne einzufahren. Umso wichtiger ist es, die sogenannten Spreads im Auge zu behalten. Dabei handelt es sich um die Differenz zwischen dem Ankaufs- und Verkaufspreis des Goldes. Wer seine Barren zudem in kleinen Prägungen, etwa den CombiBars, kauft, muss mit hohen Prägekosten im Vergleich zum Goldwert kalkulieren. Generell gilt: je höher das Gewicht des Barrens, desto niedriger bleiben die Kosten der Prägung im Verhältnis. Desweiteren ist es ratsam, dass Anleger die Lagerungskosten für ihr Gold, etwa in einem Bankschließfach, nicht außer Acht lassen. Die gute Nachricht noch zum Schluss: Erbringt physisches Gold Gewinne, unterliegt es bereits nach einem Jahr nicht mehr der Abgeltungssteuer. Die Gewinne bleiben also von der Spekulationssteuer ab dann befreit.
Fazit: Auch wenn die Investition in Gold nicht die höchsten Renditen verspricht, hat sie sich zur Streuung des Portfolios bereits vielfach bewährt. Gold bis zu einer Unze kauft man am besten in Münzen, Stückelungen darüber in aller Regel in Barren. Je größer die Barren sind, desto geringer ist zwar die Flexibilität, jedoch fallen auch die Kosten für die Prägung in Relation zum Materialwert niedriger aus.