Wenn sich ein Zahn bis in die Tiefe entzündet, hilft meist nur noch eine Wurzelbehandlung. Für viele Patienten ein Schreckgespenst, das sie mit Schmerzen und langwierigen Sitzungen beim Zahnarzt in Verbindung bringen. Doch ist eine Wurzelbehandlung wirklich immer schmerzhaft und wann ist sie überhaupt notwendig? Diese und weitere Fragen klären wir nachfolgend.
Wann wird eine Wurzelbehandlung durchgeführt?
Die Wurzelbehandlung oder auch endodontische Behandlung dient dem Ziel, einen Zahn zu erhalten. Sie wird durchgeführt, wenn sich ein Zahn bis in die Tiefe entzündet. Denn unbehandelt kann nicht nur der Zahnnerv unkontrolliert absterben. Auch kann sich die Entzündung weiter ausbreiten und die Wurzel angreifen. Laut den Fachärzten von ALL DENTE in Kamen lässt sich durch eine endodontische Behandlung in 90 bis 95 Prozent der Fälle der Verlust des Zahnes langfristig vermeiden.
Als häufigste Ursache für eine Wurzelbehandlung geht Karies voraus. Doch auch Füllungen und Kronen, Risse oder ein Unfall können dafür verantwortlich sein, dass Bakterien in den Zahn eindringen und Entzündungen am Nerv auslösen.
Ist eine Wurzelbehandlung schmerzhaft?
Im Regelfall ist eine Wurzelbehandlung nicht schmerzhaft. Denn der Zahnarzt verabreicht eine lokale Anästhesie, wodurch die Patienten nichts spüren. Bei Angstpatienten kann über eine leichte Sedierung nachgedacht werden. Diese jedoch wird von der Krankenkasse im Regelfall nicht bezahlt, weshalb die Betroffenen die Kosten dafür selbst tragen müssen.
Wie lange dauert die Wurzelbehandlung?
Die Dauer der endodontischen Behandlung ist vom Schweregrad abhängig. Sie kann 30 Minuten dauern, aber auch ein bis zwei Stunden. In den meisten Fällen sind mehrere Sitzungen notwendig, da der Arzt verschiedene Schritte durchführen muss. Bevor er den Zahn schlussendlich mit einer Füllung verschließen kann, muss er sicherstellen, dass im Inneren keine Bakterien mehr vorhanden sind. Daher lässt sich die Wurzelbehandlung häufig nicht nur in einem Schritt durchführen.
Wie läuft eine Wurzelbehandlung ab?
Im ersten Schritt erfolgt die örtliche Betäubung. Sobald der Patient nichts mehr spürt, bohrt der Mediziner den Zahnschmelz von der Kaufläche so weit auf, bis er die Wurzel und die Wurzelkanäle erkennen kann. Dann nutzt er Vergrößerungshilfen und dünne Instrumente, um die Kanäle zu reinigen. Er spült die Wurzelkanäle mit einer desinfizierenden Lösung und verwendet zusätzlich einen Wirkstoff gegen die Entzündung. Dieser verbleibt vorerst in dem Zahn und wird, falls notwendig, beim nächsten Termin erneuert.
Anschließend verschließt der Arzt den Wurzelkanal mit einer provisorischen Füllung. Beim nächsten Termin erfolgt wieder die örtliche Betäubung und die provisorische Füllung wird entfernt. Ist die Entzündung abgeklungen, kann der Zahn abschließend mit einer Füllung versorgt werden. Sofern der Infekt weiter besteht, muss erneut eine medikamentöse Einlage erfolgen.
Ist die Entzündung beim ersten Termin noch nicht weit fortgeschritten, kann der Zahn bereits in einer Behandlung versorgt werden.