Sommerzeit ist Reisezeit: Nicht nur wegen der Sommerferien fahren wir gerne in den Urlaub. Dort heißt es dann entspannen, alle fünfe gerade sein lassen und erholen – im Idealfall jedenfalls. Falls doch etwas passiert, ist gut beraten, wer eine Auslandskrankenversicherung besitzt.
Das Gesundheitssystem gilt nur inlands
In Deutschland hat jeder eine Krankenversicherung. Sie springt ein, wenn wir medizinische Hilfe brauchen, also im Krankheitsfall. Davon bekommen wir in der Regel nichts mit, wir müssen einfach nur die Chipkarte einlesen lassen und alles Weitere passiert im Hintergrund. Im Ausland ist das jedoch anders. Zwar haben einige Krankenkassen Abkommen mit ausländischen Vertretern, aber ein Krankheitsfall bedeutet auf jeden Fall viel Bürokratie. Dazu kommt, dass es in Deutschland einen relativ hohen medizinischen Standard gibt, auf den man womöglich im Ausland verzichten müsste. Günstig ist es dann, eine Auslandskrankenversicherung zu haben.
Leistungen sind unterschiedlich
Was die Leistungen angeht, die im Ausland von einer Auslandskrankenversicherung übernommen werden, gibt es große Unterschiede. In der Regel kann man sich darauf verlassen, dass medizinische Ersthilfe gewährt wird. Was darüber hinausgeht, ist bei jeder Versicherung individuell geregelt. So bieten manche Krankenversicherungen an, den Versicherungsnehmer, insofern er medizinisch stabil ist, mit einem Rückholdienst einzufliegen. Das kann auf der Straße oder in der Luft geschehen. Auch die mitreisenden Angehörigen können meist mitkommen. Während das viele Vorteile mit sich bringt, ist eine solche Leistung keinesfalls in allen Tarifen enthalten.
Krankentransport nach Deutschland
Wenn etwas im Ausland passiert und der Patient in der Lage ist, zu reisen, ist ein Transport nach Deutschland in vielerlei Hinsicht ein Pluspunkt. Einerseits können sich dann deutsche Ärzte um den Patient kümmern, was nicht nur wegen etwaiger Sprachbarrieren von Vorteil ist. Auch greift dann die reguläre Krankenkasse ins Geschehen ein und der Versicherungsnehmer kann sich auf seine Genesung konzentrieren.
Gesetzliche Krankenkassen zahlen wenig
Eine Absicherung für das Ausland ist pro forma auch in der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten, jedoch meist trotzdem mit hohen Kosten für den Versicherten behaftet. Vor allem gelten die Auslandsbestimmungen der gesetzlichen Krankenkassen nur innerhalb der Europäischen Union – und selbst dort decken sie nur einen Teil der entstandenen Kosten ab.
Grenzen von Auslandskrankenversicherungen
Zu beachten ist, dass eine Auslandskrankenversicherung nicht dieselben Eigenschaften mitbringt wie die reguläre gesetzliche oder private Krankenversicherung. Das ist besonders für chronisch kranke Personen von Relevanz. Denn abgedeckt werden nur medizinische Notfälle. Da es per Definition aber gerade die Notfälle sind, bei denen es wichtig ist, gut versorgt zu werden, ist eine Auslandskrankenversicherung dennoch eine gute Investition, wenn man sich im Ausland aufhält – denn vor Unfällen ist keiner gefeit und diese sind auch nicht vorhersehbar.