Die Vorstellung eines Wohnsitzes im Ausland ist für viele deutsche Staatsbürger ein schöner Traum. Allein der Umstand, an die kalt-nasse Winterzeit führt zu Überlegungen, sich eine Immobilie im Süden, dort wo es warm und trocken ist, zu leisten. Da aus einem Traum schnell Realität werden kann, sollten vor einem Investment die verschiedenen Aspekte, Möglichkeiten wie auch Risiken und Voraussetzungen erörtert werden. Ein Haus- oder Wohnungskauf ist nicht in jedem Land identisch, in einigen Fällen dürfen deutsche Staatsbürger keine Wohngebäude kaufen, oder es existieren bestimmte Auflagen, die sich auf das Nutzungsrecht beziehen.
Informationen über das Land, das Klima und Leute
Auch wenn der Frust auf das ungemütliche Wetter in Deutschland nachzuvollziehen ist, ist es wichtig darauf zu achten, dass selbst in südlichen Ländern nicht immer nur Sonnenschein herrscht. Dementsprechend sollte im Vorfeld eines Immobilienkaufs genau bedacht werden, welche klimatischen Besonderheiten bestehen und wie sich diese auf einen Wohnsitz auswirken. Solche Informationen lassen sich über Reiseberichte und Länderbeschreibungen beziehen. Das Internet und entsprechende Fachpublikationen bieten hier sinnvolle Auskunft, aber auch der Austausch von Erfahrungen mit Gleichgesinnten kann Auskunft bieten.
Günstige Immobilienpreise, teure Lebenshaltungskosten
Der Erwerb einer Eigentumswohnung oder eines Hauses im Ausland kann bedeuten, dass die dafür ausgeschriebenen Preise relativ gering erscheinen. Auch die Kosten für Handwerker und andere Dienstleistungen, die sich auf die Immobilie beziehen, erscheinen oftmals viel günstiger als in Deutschland. Dennoch sollte bei der Informationsbeschaffung auch berücksichtigt werden, wie hoch oder niedrig die Lebenshaltungskosten im Ausland sind. Weiterhin ist es durchaus möglich, dass mit dem Erwerb eines Wohneigentums ganz andere Steuern fällig werden als in Deutschland. Auch hierbei gilt es Informationen aus fachkundiger Hand zu beziehen und sich entsprechend vorzubereiten.
Vorgaben über die Immobiliennutzung
Der Gedanke an eine selbst genutzte Immobilie im Ausland führt auch dazu, dass sich künftige Eigentümer auch Gedanken über Mehrfachnutzung machen, zum Beispiel das Ferienhaus fremd vermieten und die Wohnung oder das Haus nur über einen bestimmten Zeitraum selbst zu beziehen. Je nach Land oder Bundesland sind die Bestimmungen dahingehend unterschiedlich. In Österreich ist es zum Beispiel üblich, dass eine Ferienwohnung neben der eigenen Nutzung weiterhin vermietet werden muss. Eine Sonderregelung gibt es aber zum Beispiel in der Region Karwendelgebirge, dort entstehen Apartments, über deren Nutzung die Immobilieneigentümer selber entscheiden können: ganzjährige Selbstnutzung, als Freizeitwohnsitz oder zur Weitervermietung mit oder ohne Eigennutzung.
Notargebühren und das Finanzamt
Mit dem Erwerb einer Immobilie kommen für die Eigentümer meist auch weitere Gebühren und Provisionen hinzu. Üblicherweise werden im Ausland Übersetzer für die Unterlagen des Gebäudes und für den Notar benötigt. Darauf spezialisierte Agenturen kennen sich mit den landestypischen Voraussetzungen aus und bieten dafür ihre Leistungen an. Auch wenn die Gebühren für solche Leistungen alles andere als gering erscheinen, ohne eine fachkundige Anlaufstelle kann das Immobilieninvestment im Ausland zum Fiasko werden.
Die vielseitigen Aspekte sollten nicht nur in Richtung Ausland gelten. Wer im außerhalb von Deutschland Immobilien kauft, diese weitervermietet oder selbst nutzt, muss sich nicht nur mit dem ausländischen Staat und den Steuern beschäftigen, auch das deutsche Finanzamt möchte genau Auskunft über das Eigentum und daraus entstehende Einkünfte erhalten. Hier sollte unbedingt ein fachkundiger Steuerberater aufgesucht werden.