Laminat gehört zu den bekanntesten Bodenbelägen und erfreut sich als Alternative zu Parkett und Dielenböden besonders großer Beliebtheit. Dies liegt zum einen daran, dass Laminat ausgesprochen robust und pflegeleicht ist. Zum anderen lassen sich mit Laminat unzählige Bodenvarianten imitieren, wie etwa Steinfliesen, Räuchereichenparkett oder Schiefer. Auch Hobbyhandwerker können Laminat dank der modernen Klicktechnik selbst verlegen. Wir geben Tipps, wie’s funktioniert!
Material berechnen
Bevor es an die Arbeit geht, muss das Material bereit stehen. Ein Aufmaß des Raumes gibt die genaue Quadratmeterzahl an. Diese plus 10 % mehr muss mindestens eingeplant werden. Passend zum Laminatboden werden nun die Fußleisten berechnet. Hierbei kann besonders bei unregelmäßigen Räumen mit Vorsprüngen, Kaminen oder bodentiefen Fenstern viel Verschnitt entstehen. Hilfreiche Tipps zum Minimieren des Verschnitts finden Sie hier. Laminat und Sockelleisten müssen vor dem Verlegen mindestens 48 Stunden bei über 18 °C und maximal 60 % Luftfeuchte akklimatisieren. Weiterhin benötigt werden eine eventuelle Ausgleichsschüttung oder Fließspachtel, eine Dampfsperrfolie und Trittschalldämmung, Abschluss bzw. Übergangsschienen sowie Acryl für die Fugen.
Das Werkzeug
Um das Laminat in Waage zu verlegen, wird der Boden mit dem Richtscheit oder der Maurerschnur auf Unebenheiten geprüft. Desweiteren benötigen Sie einen Zollstock, einen Bleistift und einen Winkel, eine Schlagleiste und einen Hammer, Keile sowie ein Zugeisen. Um die Laminatpaneele entsprechend der benötigten Länge zuzuschneiden, kann entweder ein Laminatschneider, eine Stichsäge oder eine Handkreissäge bzw. Tauchsäge verwendet werden. Das Zuschneiden der Fußleisten erfolgt mit einer Gehrungssäge, Türzargen lassen sich hervorragend mit einem Multitool kürzen.
Den Boden vorbereiten
Zunächst wird der Boden mittels Fließspachtel oder Ausgleichsschüttung von Unebenheiten befreit. Auf Betonestrich bzw. über Fußbodenheizungen empfiehlt sich das Verlegen einer Dampfsperrfolie, die an den Wänden 20 cm übersteht. Auf dieser verlegen Sie nun eine Trittschalldämmung aus PE-Schaumfolie bzw. aus Kork oder Filz. Die Folie sollte immer für mindestens 20 cm pro Bahn überlappen. Klebeband hilft dabei, dass die Trittschalldämmung während des Verlegens nicht verrutscht.
Die Paneele verlegen
Ausschlaggebend für die Verlegerichtung des Laminats ist der Einfallswinkel des Lichts. Die Längsseite der Paneele folgt den Lichtstrahlen. Beginnen Sie in der hintersten Ecke des Raumes und legen Sie das erste Laminatpaneel, nachdem Sie mit der Säge die Nut entfernt haben, mit einem Abstand von ca. 10 mm an die Wand. Keile zwischen Wand und Paneel halten das Brett an seinem Platz. Vervollständigen Sie nun die Reihe, indem Sie weitere Paneele mit Nut und Feder einklicken. Verwenden Sie dafür immer eine Schlagleiste, um das Laminat nicht zu beschädigen. Das letzte Stück wird passen zurechtgeschnitten, wobei auch hier wieder die Abstandflächen zur Wand eingehalten werden müssen. Das Versatzstück sollte in jedem Fall mindestens 40 cm bis 50 cm lang sein. Mit dem Reststück beginnt die neue Reihe. Verfahren Sie so, bis die Fläche fertig gelegt ist. Das letzte Paneel lässt sich mit einem Zugeisen einfach einfügen.
Sonderfälle Türzargen, Heizungsrohre, Übergänge zu anderen Bodenbelägen
Früher oder später trifft man beim Verlegen von Laminat immer auf schwierige Stellen wie etwa Türzargen. Modelle aus Holz kürzen Sie um die Höhe des Laminats mit einem Multitool, so dass das Paneel sauber unter die Zarge geschoben werden kann. Bei Metallzargen bleibt einem das Aussägen des Laminatpaneels leider nicht erspart. Heizungsrohre integrieren Sie am einfachsten, indem Sie mit einem Forstnerbohrer Löcher ins Paneel bohren. Der Durchmesser sollte 10 mm größer als der Querschnitt des Rohres sein. Anschließend entfernen Sie mit der Stichsäge oder dem Multitool das kleine Stück neben dem Loch, fügen das Paneel ein und kleben das Reststück sauber wieder ein. Bei Bedarf verdecken passende Rosetten die Schnittkanten. Eine weitere knifflige Stelle bildet immer der Übergang zwischen dem verlegten Laminat und einem anderen Bodenbelag wie etwa Teppich, Parkett oder Fliesen. Hierfür muss eine Dehnungsfuge zwischen den unterschiedlichen Belägen eingeplant werden. Übergangsschienen kaschieren gekonnt die Verbindung der jeweiligen Bodenbeläge. Die Schienen fixieren Sie wenn möglich mit Schrauben im Boden (Vorsicht bei Fußbodenheizungen!).
Sockelleisten verlegen
Zunächst wird die überstehende Dampfsperre mit einem Cuttermesser gekürzt. Im Anschluss schneiden Sie die Sockelleisten passend zu und bringen sie an der Wand an. Für die Ecken empfiehlt sich immer eine Gehrungssäge, die ein exaktes Abschließen der Fußleisten garantiert. Für ungeübte Hobbyhandwerker hält der Handel auch Außen- oder Innenecken bereit. Für den sauberen Abschluss von Fußleisten an Treppen existieren spezielle Treppenkantenprofile.
Fazit: Laminat kann auch von Hobbyhandwerkern bedenkenlos verlegt werden. Dafür wird jedoch spezielles Werkzeug sowie ein wenig handwerkliches Geschick benötigt.