Ein klimafreundliches Leben stellt die meisten Menschen vor große Herausforderungen. Für Familien gilt dies ganz besonders. Sie benötigen viel Platz, sind häufig auf ein Auto angewiesen und konsumieren viele Lebensmittel und sonstige Waren – lauter Aspekte, die Umwelt und Klima grundsätzlich negativ beeinträchtigen. Doch auch Familien haben zahlreiche Möglichkeiten, klimafreundlich zu leben. Der nachfolgende Artikel zeigt sie auf.
Leben wir klimafreundlich?
Die Antwort auf diese Frage ist ein klares Nein! Seit mehr als 50 Jahren übertrifft die weltweite Nachfrage nach natürlichen Ressourcen deren Angebot auf unserem Planeten. Ein sehr anschauliches Konzept, um die Klimafreundlichkeit der Lebensweise von Menschen und Staaten darzustellen, ist der sogenannte „ökologische Fußabdruck“. Mithilfe dieses Konzepts wird die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen der „Produktionskapazität“ der Erde gegenübergestellt. Vereinfacht gesagt misst der ökologische Fußabdruck, welche Fläche an Land und Wasser ein Mensch oder ein Land benötigt, um die gesamten konsumierten Ressourcen zu produzieren sowie die anfallenden Abfälle zu absorbieren.
Der ökologische Fußabdruck Deutschlands zeigt deutlich, dass die deutsche Bevölkerung nach wie vor (im wahrsten Sinne des Wortes) auf zu großem Fuß lebt. Der ökologische Fußabdruck Deutschlands beträgt mehr als das Zweifache der Biokapazität des Landes. Auf gut Deutsch bedeutet das, dass Deutschland seinen Ressourcenverbrauch halbieren müsste, um eine ausgeglichene Ökobilanz zu erzielen.
Doch auf diese schlechte Nachricht folgt die gute: Es gibt unzählige Stellschrauben, um den ökologischen Fußabdruck zu verbessern – nicht nur für Unternehmen, sondern für jeden einzelnen Bürger. Die Möglichkeiten für ein klimafreundlicheres Leben beginnen bei der Ernährung und dem sonstigen Konsum, gehen über den Energieverbrauch und die Mobilität und ziehen sich bis zum Urlaub.
Wohnen und Heizen
Klimaschutz beginnt bereits in der eigenen Wohnung. Eine Immobilie mit einem guten Energiestandard und einer modernen Heizung ist wesentlich umweltfreundlicher als ein schlecht isoliertes Gebäude mit einem alten Heizsystem. Das schützt nicht nur aktiv das Klima, sondern schont durch niedrigere Nebenkosten auch das Budget der Mieter. GCP bietet hier als Vermieter und Verwalter eine Vielzahl an Mietwohnungen.
Auch in Sachen Strom können Mieter viel zum Klimaschutz beitragen. Das Angebot an Ökostromtarifen ist heutzutage groß. Strom, der aus Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft gewonnen wurde, ist gut für die Umwelt und das Klima.
Ernährung
Die Landwirtschaft ist einer der Haupttreiber für den Klimawandel. Hinter der in weiten Teilen immer noch klimaschädlichen Form der Landwirtschaft stecken jedoch die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung.
Die effektivste Form, beim Essen die Umwelt zu schonen, ist eine fleischarme und pflanzenreiche Kost. Ein Großteil der umweltschädlichen Emissionen in der Landwirtschaft entsteht durch die Verdauung der Tiere sowie die Zerstörung von Wäldern zur Schaffung von Weideflächen. Niemand muss Vegetarier werden, um die Umwelt zu schützen. Aber jeden Tag Fleisch auf dem Teller ist nicht nur für das Klima schädlich, sondern auch für den eigenen Körper.
Bei Obst und Gemüse ist für die Klimabilanz meist ausschlaggebend, wo und wie es angebaut, verpackt und transportiert wurde. Wer folgende Tipps beim Einkauf von Obst und Gemüse beachtet, kann einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten:
- Aus der Region kaufen: Das vermeidet lange Transportwege und den Einsatz knapper Wasserressourcen in wasserarmen Ländern wie Spanien oder Marokko.
- Saisonal einkaufen: Saisonale Produkte haben die beste Klimabilanz. Flugware aus Übersee produziert deutlich mehr Emissionen. Gleiches gilt für Lebensmittel, die in Treibhäusern angebaut werden.
- Bio-Produkte kaufen: Bio-Obst und -Gemüse hat generell eine bessere Ökobilanz als konventionell angebaute Lebensmittel. Ökologisch bewirtschaftete Böden lagern pro Fläche und Zeit mehr Kohlenstoff ein als konventionell bewirtschaftete Äcker und Weiden.
Mobilität
Die meisten Familien sind auf ein Auto als Transport- und Verkehrsmittel angewiesen. Dies gilt besonders für Familien, die in Regionen mit einer schlechten Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs leben. In Städten und Ballungsräumen haben sie jedoch häufig die Möglichkeit, anstelle ihres Autos den Bus, die U- oder Straßenbahn zu nutzen. Viele deutsche Städte haben in den letzten Jahren ihr Angebot im öffentlichen Nahverkehr deutlich ausgebaut.
Die beste und umweltfreundlichste Alternative zum Auto ist jedoch immer noch das Fahrrad. Lange Zeit ein ungeliebtes Verkehrsmittel feiert das Fahrrad in jüngster Vergangenheit ein großes Comeback. Dies ist vor allem zwei Tatsachen geschuldet: Erstens gibt es neue Fahrradtypen auf dem Markt, die die Fortbewegung auf zwei Rädern deutlich schneller und komfortabler machen. Vor allem E-Bikes und Lastenräder sind für Familien mit Kindern eine hervorragende Möglichkeit, sich schnell und komfortabel gemeinsam fortzubewegen. Und zweitens wird seit einiger Zeit bundesweit die Fahrradinfrastruktur ausgebaut. Wo sich früher Fahrradfahrer die Straße noch mit Autos und Bussen teilen mussten, gibt es heute separate Fahrradwege. Ein guter Grund, über die Anschaffung eines neuen Fahrrads nachzudenken oder das bestehende Rad häufiger zu nutzen.
Verpackungsmaterial
Jede/r Deutsche produziert im Jahr über 450 Kilogramm an Haushaltsabfällen. Ein wesentlicher Teil davon entfällt auf Verpackungsmaterial. Vor allem in Zeiten des Einkaufens über das Internet nimmt der Anteil des Verpackungsmülls Jahr für Jahr zu. Im Sinne einer besseren Umwelt können Familien deshalb darauf achten, den Verpackungsmüll in Grenzen zu halten. Das gelingt über verschiedene Wege. Lebensmittel können beispielsweise unverpackt auf dem Markt eingekauft werden anstatt verpackt in Supermärkten. Inzwischen gibt es in vielen Orten spezielle Geschäfte, in denen unverpackte Lebensmittel eingekauft werden können. Und beim Online-Shopping sollte man darauf achten, Fehlkäufe zu vermeiden und Produkte wieder zurückzusenden.
Wenn sich Verpackungsmaterial nicht vermeiden lässt, sollte darauf geachtet werden, dass die Verpackung möglichst umweltfreundlich ist. Getränke und sonstige Produkte lassen sich häufig in Flaschen aus Glas anstatt Plastik kaufen. Auch Papier, Pappe und andere Materialien sind eine gute Alternative zu Verpackungen aus Plastik.
Urlaub
Urlaubszeit ist Reisezeit. Und sehr häufig legen Familien ihre Urlaubsreisen mit dem Auto oder dem Flugzeug zurück. Dabei handelt es sich jedoch um die beiden umweltschädlichsten Reiseformen. Vor allem Flugreisen sind Gift für die Umwelt. Ein Flug nach Mallorca ist durchschnittlich so klimaschädlich wie ein ganzes Jahr Auto fahren.
Doch es geht auch anders! Besonders kürzere Strecken können in Deutschland und ganz Europa problemlos mit der Bahn oder einem Fernreisebus zurückgelegt werden. Vielleicht dauert die Anreise zum Urlaubsort damit etwas länger. Aber man kann guten Gewissens reisen, denn beide Verkehrsmittel sind deutlich klimafreundlicher als Auto und Flugzeug.
Nicht nur bei der An- und Abreise sollte man auf die Umwelt achten. Auch beim Aufenthalt im Urlaubsort selbst kann man etwas für die Umwelt tun. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Gütesiegel etabliert, die Hotels und sonstigen Unterkünften ein nachhaltiges und umweltfreundliches Wirtschaften bescheinigen.
Wie bringt man seinen Kindern ein klimafreundliches Leben bei?
Diese Frage stellen sich Eltern in Zeiten von „Fridays for Future“ vermehrt. Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht, aber sehr viele Möglichkeiten. Die wichtigste darunter sind:
- Vorbildfunktion: Eltern haben eine Vorbildfunktion für ihre Kinder. Wenn sie sich selbst bemühen, ihren ökologischen Fußabdruck kleinzuhalten, werden die Kinder ihrem Beispiel folgen.
- Erklärungen: In Zeiten des bereits spürbaren Klimawandels können Eltern ihren Kindern die Zusammenhänge erklären, wie ihr Verhalten die Umwelt und das Klima beeinflusst.
- Coolness: Umwelt- und Klimaschutz waren noch nie so cool wie heute. Noch nie war das Thema so aktuell und so wichtig für eine ganze Generation an jungen Menschen. Das macht es Eltern einfacher, ihren Kindern ein klimafreundliches Leben beizubringen.
Fazit
Familie und Klimaschutz sind schon lange kein Gegensatz mehr. Noch nie zuvor hatten Eltern und ihre Kinder so viele Möglichkeiten, durch ihr Verhalten die Umwelt und das Klima zu schützen. Oftmals liegt es nur an der Bequemlichkeit der Erwachsenen, mehr für den Klima- und Umweltschutz zu tun. Doch die Kinder der Generation „Fridays for Future“ lassen ihren Eltern diese Bequemlichkeit in Zukunft nicht mehr durchgehen.
Quellen:
https://www.wir-leben-nachhaltig.at/
https://www.test.de/Klimafreundlich-essen-So-genieen-Sie-nachhaltig-5551460-0/
https://www.alnatura.de/de-de/magazin/nachhaltig-leben/klimafreundlich-essen-6-tipps/
https://www.oekoleo.de/artikel/klimafreundlich-leben-tipps-fuer-den-alltag/
https://www.geo.de/geolino/natur-und-umwelt/15880-rtkl-klimawandel-so-lebt-ihr-klimafreundlich
https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/255298/oekologischer-fussabdruck-und-biokapazitaet