Probleme gibt es in jeder Beziehung. Vor allem wenn die Partner schon einige Zeit zusammen sind und die erste Phase der Verliebtheit abgeklungen ist, kommen neue Herausforderungen auf die Partnerschaft zu. Das ist ganz normal und noch kein Grund zur Besorgnis. Allerdings können sich so manche Probleme in einer Beziehung zu einer echten Krise auswachsen. Nicht immer gelingt es dann, die Partnerschaft zu retten.
Das gilt auch für Ehen. Wie anfällig diese Form der Beziehung ist, zeigt die Zahl der Ehescheidungen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2013 immerhin etwa 15.000 Ehen mehr geschieden als noch 1990. Allerdings waren es auch schon einmal deutlich mehr. Der Rückgang der Scheidungen seit 2003 lässt hoffen, dass wieder mehr Paare Wege finden, um ihre Partnerschaft auch in einer Krise zu retten. Unsere Tipps können Ihnen behilflich sein, wenn es zu einer Krise in Ihrer Beziehung kommt.
Welche potenziellen Gründe führen zu einer Krise?
Es gibt eine ganze Reihe von möglichen Gründen für eine Krise in einer Partnerschaft. Zu den häufigsten gehören die folgenden.
- In vielen Fällen ist ein Seitensprung der Auslöser für eine schwere Krise in einer Beziehung. Dafür verantwortlich ist oft, so zeigen Umfragen, sexuelle Unzufriedenheit in der Partnerschaft. Die berüchtigte Flaute im Bett sollte demnach in einer Beziehung nicht unterschätzt werden.
- Ist ein Partner in einer Beziehung kaum zu Hause, fühlt sich der andere häufig vernachlässigt. Das trifft heute nicht mehr nur auf Männer zu. Auch manche Frauen schaffen abends den Absprung aus dem Büro nicht und stellen damit ihre Beziehung auf eine harte Probe.
- In einer Onlinebefragung von ElitePartner gaben immerhin etwas mehr als 23 Prozent der Befragten als Grund für eine Trennung in einer früheren Beziehung, dass die Partner nicht miteinander reden konnten. Ist die Kommunikation in einer Partnerschaft nicht mehr möglich, lässt sich die Beziehung oft nicht mehr retten.
- Etwas mehr noch führen „ungleiche Bedürfnisse nach Nähe, Freiraum“ in einer Partnerschaft an. Die meisten Menschen kennen eine solche Situation in einer Beziehung. Während ein Partner den anderen am liebsten 24 Stunden am Tag um sich haben möchte, vermisst der andere gerade deshalb Möglichkeiten zur Selbstentfaltung. Auf Dauer kann dieser Widerspruch in einer Partnerschaft zu einer schwerwiegenden Krise führen.
- Menschen verändern sich, auch in einer Beziehung. Nicht immer gelingt es dem Partner, mit diesen Veränderungen Schritt zu halten bzw. zurechtzukommen. Entsprechend zerbricht so manche Beziehung mit den Jahren einfach daran, dass beide Partner sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln. So manches früher bestandene Einverständnis wird dann hinfällig. Ist dieser Zustand in einer Beziehung weit fortgeschritten, kann es schwierig sein, die betreffende Partnerschaft zu retten.
Für eine Krise in einer Beziehung spielen oft verschiedene Gründe eine Rolle. Ein alleiniger Auslöser lässt sich in den seltensten Fällen feststellen. So kommt auch ein Seitensprung in einer Partnerschaft oft nicht aus heiterem Himmel, sondern ist eine Konsequenz aus verschiedenen Entwicklungen in der Beziehung. Auch spielt es eine Rolle, ob ein Paar Kinder hat und ob es zusammenwohnt.
Wie lassen sich solche Probleme lösen?
Oft lässt sich eine angeschlagene Beziehung retten, wenn beide Beteiligten genug Zeit und Mühe investieren. Wichtig dafür ist, dass ernste Probleme in der Partnerschaft nicht unter den Teppich gekehrt werden. Je länger ein Konflikt im Verborgenen schwelt, desto gefährlicher wird er meist für eine Beziehung. Die folgenden Ratschläge können dabei helfen, eine Krise in einer Beziehung zu meistern.
- Wichtig ist vor allem eine angemessene Kommunikation in einer Partnerschaft. Sicher muss nicht jedes kleine Problem in einer Beziehung ausgiebig erörtert werden. Im Gegenteil, das kann sogar einen unerwünschten Effekt auf die Partnerschaft haben. Fühlt sich ein Partner auf längere Zeit unglücklich in einer Beziehung, sollte er sein Problem aber zur Sprache bringen, bevor es sich zu einer ernsten Krise auswächst.
- Der Langeweile, die schon so manche Beziehung zum Scheitern verurteilt hat, lässt sich gezielt vorbeugen, indem beide Partner versuchen, für Abwechslung zu sorgen. Dazu gehört es nicht nur, den Partner mit kleinen Aufmerksamkeiten zu überraschen oder einmal spontan gemeinsam auf einen Wochenendausflug zu fahren. Auch das Sexualleben in einer Beziehung profitiert davon, wenn die Partner öfter einmal etwas Neues ausprobieren. Auch hier gilt: Reden ist ein Anfang. Wer seine sexuellen Wünsche in einer Beziehung verschweigt, kann kaum erwarten, dass sie vom anderen erfüllt werden. Wer sich hier Mühe gibt, kann auch eine angeschlagene Beziehung noch retten.
- In einer Partnerschaft zu klammern, ist wenig empfehlenswert. Zum Funktionieren einer Beziehung gehört es meist auch, dem Partner genug Freiraum zu lassen, sich selbst zu verwirklichen, und auch einmal Dinge auf eigene Faust zu erledigen. Dazu ist ein gewisses Vertrauen in einer Beziehung eine wichtige Voraussetzung
Gelingt es nicht, eine Beziehung auf eigene Faust zu retten, kann es sinnvoll sein, einen Experten zurate zu ziehen. Paarpsychologen helfen Betroffenen dabei, eine Partnerschaft neu zu beleben. In Einzelfällen können auch tiefgründige Ratgeber wie bei Martin von Bergen helfen.
Fazit
Keine Beziehung ist gänzlich gegen Krisen gefeit. Wer eine dauerhafte Partnerschaft eingeht, muss mit Höhen und Tiefen rechnen. Allerdings gibt es Wege, einer ernsten Krise vorzubeugen, oder die Beziehung, ist es schon so weit, mit den richtigen Maßnahmen zu retten. Dazu ist es wichtig, dass beide Partner offen zueinander sind und bereit sind, sich neu auf den anderen einzulassen. Im Zweifelsfall kann auch eine psychologische Beratung einer Beziehung entscheidende Impulse geben. Zu verlieren haben Betroffene kaum etwas dabei.