In Deutschland existieren mehr als 10 Millionen Wohnungen, die mehr als sechs Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Und vielfach verbindet diese Räumlichkeiten eines: eine veraltete Elektroinstallation, die bei weitem nicht den heutigen Standards entspricht. Nicht nur dass der Bedarf an Steckdosen in einer Wohnung gestiegen ist, auch die Sicherheit leidet unter der veralteten Technik. Denn selbst Elektroleitungen unterliegen dem Verschleiß.
Größte Gefahr: Schwelbrand
Eine ansprechende Altbauwohnung kann sehr attraktiv sein. Doch beim Blick in die Räume fällt zukünftigen Mietern schnell eines auf: es fehlt an Steckdosen. Als Konsequenz aus diesem Mangel nutzen die Bewohner alter Immobilien häufig Steckdosenleisten oder Verlängerungskabel, um den heutigen Ansprüchen an die Technik gerecht zu werden. Denn noch vor 40 Jahren besaß niemand einen Computer, einen Wasserkocher oder einen elektrischen Wäschetrockner. Werden jedoch zu viele Verbraucher an ein und denselben Stromkreis angeschlossen, droht eine Überlastung der Leitungen. Im besten Fall fällt die Sicherung, im ungünstigsten Fall entstehen Schwelbrände aufgrund einer Überhitzung. Daher lohnt es sich im Rahmen einer Altbausanierung, auch die Elektrik auf ein aktuelles Sicherheitsniveau zu bringen. Unterputzinstallationen, moderne Hohlwanddosen oder übliche FI-Schalter sind etwa Bestandteil heutiger Elektrostandards. Mit einer elektrischen Sanierung eines Gebäudes geht auch immer automatisch eine Wertsteigerung dessen einher.
Beispielmaßnahmen im Rahmen einer Neuinstallation
Im Verlauf einer Sanierung treten nicht selten die Sünden der vergangen Jahre ans Licht: Leitungen sind spröde und rissig, schlecht isoliert oder wurden gar kreuz und quer im Raum verlegt. So mancher Elektriker schlägt heute die Hände über dem Kopf zusammen. Während einer Neuinstallation der Elektrik berücksichtigen die Fachfirmen also nicht nur die typischen Installationszonen, sondern erschließen auch Ecken der Wohnung, die bisher nicht über Steckdosen verfügten. Je nach baulichen Voraussetzungen werden die Kabel möglichst unterputz verlegt. Dafür muss ein Schlitzen der Wände erfolgen. Gleichermaßen beachten die Elektriker, dass ausreichend Absicherungen für Einzelgeräte wie etwa Waschmaschine, Herd und Trockner, vorhanden sind. Zudem muss nach aktueller DIN Norm jede Steckdose mit einem sogenannten Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) abgesichert werden. Alte Zählerplätze auf den Etagen finden im Keller einen zentralen Platz. Die Unterverteilung der Elektroinstallation wird innerhalb der Wohnung angeordnet. Darüber hinaus erneuern die Fachbetriebe im Rahmen einer Neuinstallation auch die Steigleitungen der Elektrik vom Keller in die jeweiligen Wohnungen. Dabei müssen etwaige Brandschutzbestimmungen erfüllt werden um etwaige Brandlasten aus den Treppenhäusern zu entfernen.
Fazit: Eine veraltete Elektroinstallation ist auch heute noch in zahlreichen Altbauten weit verbreitet. Aufgrund des Verschleißes sowie der zu schwach ausgelegten Leitungen entsteht ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Kabelbrände drohen bei einer Überlastung der Stromkreise aufgrund zu vieler Abnehmer. Darüber hinaus büßen die Bewohner an Komfort ein, denn ein Nutzen der heute üblichen Haushaltsgeräte ist nur mit Hilfe von diversen Verlängerungskabeln und Steckdosenleisten möglich. Eine Neuinstallation der Elektrik führt immer zu einer Wertsteigerung der Immobilie.