Es gab eine Zeit, da strahlten diverse Fernsehsender in den Abendstunden dieselbe Werbung aus.
Verzweifelt beugte sich eine Frau über ihre Spülmaschine und begutachtete die frisch gespülten Gläser, die alles andere als durchsichtig waren.
Wie kann ein solches Glas nur dem Nachbarn präsentiert werden?
Leider bilden milchig gewordenen Gläser nicht nur in der alten Fernsehwerbung die Grundlage eines Problems, sondern bieten in Haushalten weltweit ein großes Ärgernis.
Was sich allerdings auf einst klaren Gläsern absetzt und wie sich der Belag entfernen lässt, bleibt häufig ein gut geborgenes Geheimnis.
Der ärgerliche Belag auf Gläsern
Besonders, wenn Gläser in der Spülmaschine gereinigt werden, läuft das Glas mit der Zeit weiß an. Zwei Faktoren gelten als die Hauptursache: Glaskorrosion und Verkalkung. Die Glaskorrosion bedeutet, dass sich auf der Glasoberfläche kleine Schäden wie Sprünge und Risse bilden, die zwar die Haltbarkeit nicht schädigen, dafür jedoch die Optik beeinträchtigen. Zwar kann eine schonende Reinigung die Korrosion einschränken, doch nur selten spielen sie in die Entstehung mit ein. Einzelne Glaszusammensetzungen sind schlichtweg anfälliger, was mitunter ein Grund dafür ist, dass Kristallgläser nicht in die Spülmaschine sollten. Die Verkalkung hingegen hängt maßgeblich von der Reinigung ab. Ist das Wasser sehr kalkhaltig, legen sich die Partikel auf das Glas und trüben es ein. Diesen Effekt kennt jeder aus dem Badezimmer oder vom Wasserkocher. Zusätzlich können sich Rückstände von Reinigern auf der Glasoberfläche absetzen. Auch in diesem Fall werden die Gläser milchig. Der Effekt ist vergleichbar mit dem Grauschleier auf weißer Wäsche.
Welcher Belag ist auf meinem Glas?
Bestehen die weißen Schlieren auf dem Glas einzig aus Kalk- und Reinigerablagerungen, ist die Entfernung möglich. Ein durch Glaskorrosion beschädigtes Glas hingegen wird nicht mehr klar. In diesem Fall stehen nur zwei Varianten offen: Das Glas entsorgen oder über die Kratzer hinwegsehen.
Jetzt ist es natürlich interessant, wie Sie die einzelnen Eintrübungen voneinander unterscheiden können. Die Korrosion erkennen Sie in erster Linie daran, dass sie nicht das ganze Glas überzieht. Sie ist fleckig, greift häufig nur einzelne Stellen an oder umspielt das Glas in verschiedenen Schattierungen. Die Glaskorrosion kann sich jedoch auch mit bunten Schlieren bemerkbar machen. Trübt hingegen das ganze Glas ein, können Sie von Rückständen des verwendeten Reinigers oder auch von Kalkablagerungen ausgehen.
Kalkablagerungen lösen
In vielen Regionen ist das Leitungswasser außerordentlich kalkhaltig. Das merkt bereits jeder, der nach dem Händewaschen oder Duschen die Rückstände im Waschbecken oder auf den Armaturen sieht und die Kaffeemaschine regelmäßig entkalken muss. Selbst beim Spülen mit der Maschine legen sich die Kalkpartikel auf den Gläsern ab und trüben sie ein. Um den Kalk zu lösen, lohnt es sich, folgende Schritte zu versuchen:
- Heißes Wasser in die Spüle einlaufen lassen und einen guten Schuss Essigessenz hinzuzugeben. Wer den beißenden Geruch vom Essig nicht wünscht, kann alternativ zu Zitronensäure greifen. Diese gibt es wahlweise in kleine Tütchen, bereits flüssig oder im größeren Karton als Pulver. Die Zitronensäure als Pulver lässt sich besser und stärker dosieren.
- Um die Kalkablagerung zu lösen, werden die Gläser nun kopfüber ins Wasser gestellt und für eine halbe Stunde eingeweicht.
- Steigen kleine Bläschen auf, löst sich der Kalk. Nach einer halben Stunde kann er mit einem weichen Tuch abgerieben und das Glas nochmals gespült werden.
- Verkalkte Gläser lassen sich durchaus schneller reinigen. Hierfür wird ein Tuch in Essig- oder Zitronensäure getränkt und das Glas poliert.
- Um die Neuverkalkung zu vermeiden, sollte die Spülmaschine immer mit einem speziell für kalkhaltiges Wasser gedachtem Spülmittel betrieben werden. Zudem hilft das hinzugefügte Spülmaschinensalz, den Verkalkungen vorzubeugen. Wird überwiegend mit der Hand gespült, lohnt es sich, dem Spülwasser immer einen Schuss Essig beizumischen.
Spülmittelreste lösen
Die meisten Spülmittel für den Geschirrspüler enthalten Pflegestoffe. Doch selbst ohne zusätzliche Stoffe legt sich der Reiniger gerne auf den Gläsern ab und trübt sie ein. Besonders häufig tritt das Phänomen auf, wenn das Spülmittel zu hoch dosiert und nicht genügend nachgespült wird.
Reste vom Geschirrspüler werden ebenfalls mit Essig- oder Zitronensäure bekämpft. Da hilft es leider nur, die Gläser nochmals per Hand zu spülen oder auch einen Spülmaschinengang ohne Spülmittel durchlaufen zu lassen. Dieser reinigt gleichzeitig die Maschine. Alternativ kann in die Spülmaschine ein zitronensäurehaltiger Stein eingehängt werden, der die Ablagerungen direkt beim Spülgang bekämpft.
Alternativ kommt auch bei trüben und milchigen Gläsern ein Allheilmittel zum Einsatz. Kalkablagerungen, Reinigerrückstände und starke Verfärbungen von Tee oder Kaffee lassen sich spielend einfach mit Gebissreinigern entfernen. Nur kurz den Gebissreiniger im Wasser auflösen und mit der Lösung das Glas polieren. Die Beläge verschwinden und der Nachbar darf nun auch zu einem Glas Wein oder Sekt vorbeikommen.