Milde Schmerzmittel – Alternativen und Schindluder

Wenn der kleine aber beständige Schmerz plagt, seien es Zahnschmerzen, milde bis moderate Gelenkschmerzen oder Spannungskopfschmerzen, dann mag das nicht besonders heftig sein. Doch es laugt mit der Zeit aus. Nun wollen aber die Wenigsten verständlicherweise bei milden bis moderaten Schmerzen gleich zur Chemie-Keule greifen. Insbesondere nicht, weil pharmazeutische Schmerzmittel nicht ohne angemessene Indikation und schon gar nicht regelmäßig eingenommen werden sollten. Ferner beeinträchtigen sie oft die Verkehrstüchtigkeit und können auch stark sedierend wirken, was des Guten dann schnell zu viel sein kann.

Entsprechend ist das Interesse an alternativen Schmerzmitteln und Hausmitteln groß. Und davon gibt es glücklicherweise einige. Bereits unsere Vorfahren haben auf einen ganzen Fundus an pflanzlichen Schmerzmitteln gesetzt – zum Teil mit heute sehr erprobten und anerkannten Anwendungsfällen. So gilt die Nelke heute noch als bewährtes, pflanzliches Schmerzmittel der Wahl bei Schmerzen im Mundraum. Viele haben auch schon von dem kleinen „Beutel“ frisch geschälter und geschnittener Zwiebeln gehört, der ans Ohr gedrückt Schmerzen im Gehörgang lindern soll. Doch abseits erprobter Hausmittel sollten auch pflanzliche Schmerzmittel niemals einfach nur unhinterfragt eingeworfen werden. Denn auch sie können Neben- und Wechselwirkungen haben. Oder vollkommen wirkungslos sein.

„Alternativ“ heißt nicht automatisch „gut“

Natürlich gibt es neben pflanzlichen Schmerzmitteln, die durchaus Nebenwirkungen haben können, auch noch das andere Extrem, dass obskure Mittel ohne jeden Wirksamkeitsnachweis selbst bei schweren Schmerzproblematiken bzw. zugrundeliegenden Erkrankungen angepriesen werden. Selbst wenn es sich dabei im Kern nur um Nahrungsergänzung handelt. Und bisweilen noch nicht einmal das! So gibt es immer wieder unseriöse Anbieter und Hersteller, die homöopathische Mittel gegen Abhängigkeitserkrankungen oder gar als potentes Schmerzmittel im Rahmen von Krebserkrankungen anpreisen. Hierbei sollte man sich immer zwingend vor Augen halten, dass sich das Label „alternativ“ leicht missbrauchen lässt und nicht zwingend mit „gut und sinnvoll“ gleichzusetzen ist.

Gerade die Homöopathie ist manchmal ein Bündel voller Widersprüche, dessen Wirksamkeitsnachweis schon an der eigenen, vermeintlich wissenschaftlichen Prämisse scheitert. So werden die Mittel soweit verdünnt, dass ein Wirksamkeitsnachweis schlicht unmöglich ist. Laut den Homöopathen soll es jedoch vollkommen ausreichen, dass der verdünnte Stoff als Information im sog. „Wassergedächtnis“ gespeichert wird, was während der Verdünnung geschehen soll. Dass sich diese Behauptung nicht überprüfen lässt, stört Homöopathen nicht im Geringsten. Denn weder kann man das Vorhandensein eines Wassergedächtnisses noch das Vorhandensein erwünschter bzw. auch unerwünschter Informationen nachweisen. Die Attribuierungen und Eigenschaften, welche die Homöopathen selber unterstellen, sind somit auch für sie selbst unüberprüfbar. Um das zu begreifen, muss man die Homöopathie nur an ihren eigenen Aussagen messen.

Seriöse Alternativen

Jedoch gibt es auch nachweislich wirksame Alternativen. Insbesondere in Form diverser Pflanzenöle, die verschiedentlich genutzt werden können. So wird gegenwärtig das CBD-Öl der Hanfpflanze als aussichtsreiches, mildes Analgetikum untersucht. Das ist der cannabinoide Bestandteil der Hanfpflanze (hat nichts mit dem berauschenden THC zu tun). In manchen Ländern ist auch medizinisches Marihuana als alternativer Ansatz der Schmerztherapie durchaus zulässig. Weitere erprobte Pflanzenöle bei Schmerzindikationen sind beispielsweise:

  • Pfefferminzöl – das Einreiben der Schläfen und der Stirn lindert Kopfschmerzen
  • Nelkenöl – bei Zahnschmerzen und Schmerzen im Mundraum
  • Rosmarinöl – bei Verspannungen und Muskelkater, insbesondere im Rücken

Zu beachten ist, dass einige dieser ätherischen Öle nicht unverdünnt genutzt werden sollten. So trocknet reines Pfefferminzöl die Haut stark aus und sollte bspw. mit einem hautverträglichen Massageöl verdünnt werden, ehe es aufgebracht wird.

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