Die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) sprechen eine deutliche Sprache. Auch im Jahr 2015 stiegt die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle um fast 10 % an (*). So wurden 167.136 Fälle registriert. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass ca. aller 4 Minuten der Versuch eines Einbruchdiebstahls in Wohnungen oder Eigenheime stattfindet. Die Polizei rät seit langem allen Bürgern, in wirksame Sicherheitstechnik zu investieren und sich nicht durch leichtsinniges Verhalten zusätzlich zu gefährden.
Bereits einfache Alarmanlagen wirken abschreckend
Streng betrachtet ist die Rede von Einbruchmeldeanlagen der Kategorie A. Diese eignen sich für den einfachen Schutz von Wohnobjekten. Zu ca. 80 % gehen die Einbruchsdiebstähle auf Gelegenheitsdiebe und nicht auf organisierte Einbrecherbanden zurück. Sie dringen oftmals mit einfachsten Hilfsmitteln wie einem Schraubenzieher in die Privatsphäre ihrer Opfer ein. Eine elektronische Alarmanlage, vernetzt oder kabellos, verfügt über verschiedene Sensoren, welche die Fenster und Türen überwachen. Im Falle eines Einbruchversuches geben sie entweder ein akustisches oder optisches Signal. Als Beispiele für solche Sensoren seien diese genannt:
- Magnetkontakte
- Glasbruchmeldeanlagen
- Bewegungsmelder
- Lichtschranken
Je nach Modell der Einbruchmeldeanlagen können nicht nur akustische oder optische Signale gegeben werden, sondern auch eine Benachrichtigung an das Smartphone bzw. direkt an die Polizei erfolgen.
Einbrechern die Arbeit erschweren: In solide Schließtechnik investieren
Eine elektronische Alarmanlage stellt jedoch immer nur eine sinnvolle Ergänzung zur bereits vorhandenen mechanischen Sicherheitstechnik dar. Rund 43 % der versuchten Einbruchdiebstähle wurden aufgrund von bereits vorhandener Sicherheitstechnik abgebrochen (Quelle: Kölner Studie). Dazu zählen etwa Pilzkopfverriegelungen, Panzerriegelschlösser, Schutzbeschläge oder ein Kernziehschutz. Aber auch Gitterrostsicherungen bzw. Stangenschlösser und Fensterkippsicherungen leisten hervorragende Dienste. Im Zweifelsfall klären Schlüsseldienste und Polizeiliche Beratungsstellen Verbraucher über sinnvolle und wirksame Sicherungsmaßnahmen für die eigenen vier Wände auf. Unerlässlich im präventiven Handeln bleibt die fachgerechte Montage der mechanischen Sicherheitstechnik.
Das eigene Verhalten präventiv gestalten
Der beste mechanische und elektronische Einbruchschutz bleibt erfolglos, wenn das eigene Verhalten Einbrechern sprichwörtlich Tür und Tor öffnet. Wer beispielsweise das Haus verlässt und die Tür lediglich zuzieht ohne abzuschließen, muss nach seiner Rückkehr mit dem Schlimmsten rechnen. Gekippte Fenster und Balkontüren laden Einbrecher regelrecht ein. Eine wechselnde Beleuchtung, etwa mithilfe einer Zeitschaltuhr, lenkt von längerer Abwesenheit ab. Im Allgemeinen weist die Polizei darauf hin, dass ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zusätzlichen Schutz bietet, etwa wenn der Briefkasten regelmäßig geleert wird oder jemand beim Blumengießen nach dem Rechten schaut. Und nicht zuletzt gehört der Ersatzschlüssel bekanntermaßen nicht unter die eigene Fußmatte.
Fazit: Viele Bürger wiegen sich in falscher Sicherheit. Die Zahl der Einbruchdiebstähle steigt weiterhin an. Einen hundertprozentigen Schutz kann zwar niemand gewährleisten, doch neben präventivem Verhalten lohnt vor allem die Investition in solide Sicherheitstechnik bzw. in Einbruchmeldeanlagen. Allein die abschreckende Wirkung der Sicherheitstechnik ist ein Signal in die richtige Richtung.
Hausbesitzer sollten in jedem Fall auch prüfen, ob sie staatliche Zuschüsse der KfW-Bank zur Einbruchsicherheit nutzen können.