Der bargeldlose Zahlungsverkehr ist heute längst Normalität. Neben der ec-Karte setzen gerade im Urlaub viele Bundesbürger auf die Kreditkarte. Durchaus kein unproblematischer Fakt. Geht die Kreditkarte verloren, wird es für Sie mitunter teuer, wenn Fremde die Karte bis an ihr Limit ausreizen.
Ein Argument, das immer wieder abschreckend wirkt. Zudem besteht die Gefahr beim Shopping, den Überblick zu verlieren und über die Verhältnisse zu leben. Hegen Sie ähnliche Gedanken? Die Prepaid Kreditkarte wäre eine Alternative, die Ihnen ein hohes Maß an Freiheit bietet, ohne sich dabei sprichwörtlich zu weit aus dem Fenster zu lehnen.
Was ist eine Prepaid Kreditkarte?
Viele Verbraucher kennen das Prepaid-Prinzip aus dem Mobilfunksektor. Ein im Vorfeld gutgeschriebenes Guthaben kann im weiteren Verlauf genutzt werden. Die Prepaid Kreditkarte setzt genau an diesem Punkt an und überträgt das Prinzip auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Bevor Sie eine Prepaid Kreditkarte nutzen können, ist ein Guthaben einzuzahlen.
Damit ist sie im eigentlichen Sinn keine Kreditkarte mehr, sondern eine Guthabenkarte. Der Vorteil: Sie als Inhaber wissen, wo ihre finanziellen Grenzen liegen. Und die ausgebenden Institute umgehen eventuell entstehende Verlustrisiken aus einer unsicheren Bonität ihrer Kunden. Hinter dieser Tatsache verbirgt sich ein weiterer Vorteil. Gehören Bankkunden zu jener Personengruppe mit negativen Schufa-Merkmalen, werden im Regelfall keine klassischen Kreditkarten ausgegeben. Ursache ist der Umstand, dass die Nutzung der Kreditkarte nach den §§ 675 u. 631 BGB als Geschäftsbesorgungsvertrag und letztlich als Art des Dauerschuldverhältnisses angesehen wird.
Da die Führung der Prepaid Kreditkarte aber auf Guthabenbasis erfolgt, koppelt sie sich von dieser restriktiven Betrachtungsweise ab. Damit kann sie auch mit negativen Schufa-Einträgen die Teilnahme am bargeldlosen Zahlungsverkehr ermöglichen.
Grenzen der Prepaid Kreditkarte
Trotz ihrer wesentlichen Vorteile, welche dieser besondere Typus Kreditkarte mitbringt, sind dem Einsatz Grenzen gesetzt. Vor dem Hintergrund, dass Überziehungen ausgeschlossen werden sollen, fehlt den Prepaid Kreditkarte im Regelfall die Hochprägung. Letztere ermöglicht Ihnen bei Nutzung einer klassischen Kreditkarte den Einsatz in Imprintern, sogenannten „Ritsch-Ratsch“-Geräten.
Aufgrund dessen ist die Nutzung im Ausland eingeschränkt. Es bleibt letztlich nur die elektronische Nutzung.
Darüber hinaus besteht eine weitere Schwierigkeit darin, dass für die Guthaben-Kreditkarte – je nach Anbieter – durchaus hohe Gebühren anfallen können, was sowohl Ausgabe wie Nutzung betrifft. Es muss in diesem Zusammenhang klar sein, dass ohne Vergleich die Prepaid Kreditkarte teuer werden kann.
Vorteile der Prepaid Kreditkarten:
- durch Führung auf Guthabenbasis kein Verschuldungsrisiko,
- finanzieller Einschnitt bei Verlust und Missbrauch gering,
- Ausgabe auch an Personen ohne ausreichende Bonität/mit negativen Schufa-Einträgen möglich,
- Teilnahme am bargeldlosen Zahlungsverkehr im In- und Ausland,
- für Minderjährige/Jugendliche teilweise günstiger.
Nachteile der Kreditkarte auf Guthabenbasis:
- Intransparenz zwischen den Bedingungen der ausgebenden Unternehmen (hohes Kosten-/Gebührenrisiko, auch für Verfügungen),
- fehlende Hochprägung (schränkt Nutzung ein)
- kein Kreditlimit (vorherige Aufladung erforderlich)
Fazit: Die Kreditkarten auf Guthabenbasis haben in jedem Fall ihre Berechtigung – für Sicherheitsbewusste und Verbraucher mit schmalem Budget. Da hier aber – anders als im Vergleich zur klassischen Variante – weitgehend kostenlose Angebote fehlen, müssen Sie als interessierter Bankkunde sehr genau hinschauen. Andernfalls zehren die Gebühren einen Teil des Guthabens unversehens wieder auf.