Es gibt Dinge im Leben, da möchte oder darf man nicht auf eine regelmäßige Kontrolle verzichten. Prominentes Beispiel ist das Auto: Aller zwei Jahre steht ein Termin beim TÜV an. Kontrolliert wird dabei, ob das Kraftfahrzeug noch den Sicherheitsrichtlinien entspricht, ob es technisch einwandfrei ist und ob Maßnahmen zur Schadstoffbegrenzung korrekt funktionieren. Ganz ähnlich verhält es sich mit elektrischen Anlagen.
Was sind elektrische Anlagen?
Elektrische Anlagen sind per Definition zunächst einmal Geräte oder Installationen, bei denen Strom fließt. Ein greifbares Beispiel wäre die Elektroinstallation im eigenen Haus. Aber auch in der Industrie gibt es elektrische Anlagen, etwa Messgeräte. Letztere nehmen eine wichtige Rolle dabei ein, wenn es darum geht, andere Gegenstände zu überwachen und damit auch zu schützen – weshalb eine regelmäßige Prüfung empfehlenswert ist.
Wofür sollte ich die Anlagen prüfen lassen?
Man könnte sich an der Stelle denken, dass elektrische Anlagen relativ verschleißfrei sind und deshalb keine großartige Prüfung notwendig ist. Schließlich handelt es sich ja nur um Kupferdrähte, durch die Strom fließt – und hier liegt der Denkfehler. Elektrische Anlagen können weitaus komplexer sein und bestehen aus vielen verschiedenen Bauteilen, von denen jedes einem gewissen Verschleiß unterliegt. Nun ist es bei manchen Ausfällen relativ offensichtlich, wenn sie stattfinden, nämlich dann, wenn das Gerät gar nicht mehr funktioniert, aber häufig äußert sich ein Verschleiß auch durch einen schleichenden Ausfall. Das kann etwa dann passieren, wenn ein Potentiometer keinen korrekten Kontakt mehr herstellen kann oder ein Kondensator mental schon auf dem Weg zum Recycling ist, will heißen: Noch „gut genug“ funktioniert, um keinen offensichtlichen Defekt hervorzurufen, aber insgesamt nicht mehr die notwendigen Eigenschaften liefert, um insgesamt präzise Messwerte zu produzieren.
Wie findet eine Prüfung statt?
Hierzulande kümmert sich der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) um Normen und Standards, die das „Best Practise“ bei elektrischen Einrichtungen beschreiben, also niederschreiben, wie man an der Elektrotechnik am besten vorzugehen hat, um die Sicherheit und Funktion zu gewährleisten. Von den Normen ist eine sog. VDE Prüfung abgeleitet, die überprüft, ob die elektrische Einrichtung allen Anforderungen genügt, und zwar einerseits bezüglich der grundsätzlichen Umsetzung und andererseits bezüglich der Funktionalität. Das bringt uns etwa zurück zum Messgerät: Es wird also nicht nur überprüft, ob es existiert und damit potenziell Schäden (durch eine frühzeitige Warnung bei Abweichungen) abwendet, sondern ob es auch korrekt misst. Denn ein Messgerät, das Werte ausgibt, die nicht präzise sind, ist oftmals ähnlich gut wie ein komplett fehlendes Messgerät.
Wenn eine solche Prüfung ansteht, ist es Aufgabe des Prüfers, die Einrichtung zu analysieren und geeignete Prüf- und Messverfahren festzulegen. Gegebenenfalls wird empfohlen, die Anlage an modernisierte Normen anzupassen. Ähnlich wie bei der Hauptuntersuchung beim Auto sollte eine solche Prüfung in regelmäßigen Abständen stattfinden, wobei sie in Ausnahmefällen auch außerhalb des üblichen Turnus erfolgen kann.