Viele Haus- und Grundbesitzer lieben ihren eigenen Garten und hegen diesen nach bestem Wissen. Rasen mähen, Unkraut zupfen und Co., sind für die einen ein eher notwendiges Übel und für die anderen ein Akt der inneren Ruhe und Entspannung. Zu den härteren Aufgaben gehört aber sicherlich einen kranken oder auch im Wege stehenden Baum zu fällen. Was passiert eigentlich mit dem Stumpf? Verrotten lassen oder gar ausreißen? Ein schwieriges Unterfangen, welches wir zumindest aus der Ferne durch einige hilfreiche Tipps und Tricks unterstützen.
Eine schwere Entscheidung
Bäume sind natürliche und individuelle Geschöpfe, die so wachsen, wie Bodenbeschaffenheit und Licht es ermöglichen. Man mag sich kaum von den Gefährten trennen. Dennoch gibt es manchmal gute Gründe, um mit schwerem Herzen einen zu fällen. Gerade Tannen, Fichten und andere biegen sich leicht mit dem Wind und stellen bei Sturm eine große Gefahr dar. Oft stehen sie zu nah am Haus und müssen daher zum Wohle der Eigentümer weichen. Auch kranke Bäume haben manchmal keine Chance mehr sich zu regenerieren. In diesem Falle können sogar Sondergenehmigungen zum Fällen außerhalb der Regelzeiten erfolgen.
Gartenrecht für Ungläubige
Viele können es wohl kaum fassen, aber nicht jeder Baum darf einfach so gefällt werden. Auch im eigenen Garten bzw. auf dem eigenen Grund und Boden kann es im schlimmsten Fall Probleme geben. Was man unbedingt beachten muss, um rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen:
- Fällverbot vom 1. März bis 30. September.
- Bei vermutlich sehr alten und/oder großen Bäumen, sollte eine Absprache mit der Gemeinde erfolgen. Je nach Region und Art des Baums ist es unter Umständen verboten.
- Grenzbäume nicht ohne Einverständnis der Nachbarn fällen.
Im Zweifelsfall macht es immer Sinn sich mit der Gemeindeverwaltung über die zu fällenden Bäume abzusprechen. Verpasst man etwas, könnte eine außerordentliche Geldbuße folgen. Baumschutzsatzungen regeln die Richtlinien der Kommune. das jeweilige Forstamt muss Auskunft geben und bestimmte Genehmigungen lassen sich dort stellen.
Der Baum ist weg und dann?
Spätestens wenn der Stamm gefällt wurde stellt sich jeder die eine Frage: Was passiert mit dem Stumpf? Diesen endgültig zu entfernen, braucht Kraft, Ausdauer und Zeit. Schließlich hatte der Baum zuvor auch Jahrzehnte oder länger Zeit, Wurzeln zu schlagen und es sich heimisch zu machen. Die wohl einfachste Variante sich vom Baumstamm loszusagen, ist es diesen verrotten zu lassen. Allerdings ist das ein langer Weg und braucht je nach Größe und Art bis zu 10 Jahre. Viele greifen daher zu harten Bandagen und bedienen sich an einer Stubbenfräse, auch Wurzelfräse genannt. Diese Apparate besitzen spezielle vertikal zum Boden liegende Fräsmesser, die sich sehr schnell bewegen. Sie wird über dem Stumpf positioniert und die Wurzel wird nach und nach entfernt. Die Geräte können meist im Baummarkt ausgeliehen werden. Wer das nicht möchte, könnte den Stamm ausgraben. Bäume mit bekanntlich flachen Wurzeln, können mit etwas Fleiß noch ausgegraben werden, andere nicht. Kraft und die richtige Technik benötigt man dazu. Zuerst wird der Stamm ringsherum mit einem sehr guten Spaten freigeschaufelt. Alle dünnen Wurzelstränge werden mit dem scharfen Gerät direkt getrennt und liegen bereits frei. Die dickeren Stränge müssen Stück für Stück durchtrennt werden. Anschließend kann dank Hebelwirkung der Stamm ausgehebelt werden. Bei größeren Exemplaren lohnt sich natürlich ein Flaschenzug oder ein ähnliches Gerät.
Nicht empfehlenswerte Vorgehensweisen
Es gibt ja bekanntlich viele Wege nach Rom und daher auch viele Methoden Baumstämme zu entfernen. Die gängigen und auch empfehlenswerten wurden bereits oben genannt. Die sogenannte „Wurzel-Ex“ Methode sollte dagegen aber nicht angewendet werden. Hierbei wird ein Präparat mit dem Inhaltsstoff Natriumnitrat angewendet. Zusammen mit Petroleum wird es zu einem zähen Brei verrührt und im Stumpf entzündet. Hierzu wurden zuvor Löcher in den Stumpf gebohrt. Im schlimmsten Fall kann man dadurch den gesamten Boden verseuchen und wird auf diesem Stück des Grunds nicht mehr glücklich. Zudem gilt der entstandene Rauch als Klimaschädlich und nicht umweltfreundlich. Folglich kein gutes Vorhaben.
Tipps rund um den Baumstumpf
Falls dieser nicht direkt stört, kann man sich daran kreativ zu schaffen machen. Entweder man positioniert Dekoration darauf – ein schöner Blumenkübel mit einer tollen Pflanze kann den Stumpf leicht aufwerten, oder man tut etwas für die Umwelt und die Vögel. Für Futterplätze und Tränken sind die fröhlichen Singer sehr dankbar und stellen dafür einen tollen Anblick dar. Denn sobald sich unter dem Federvieh herumgesprochen hat, was es in Ihrem Garten gibt, werden sich einige daran bedienen. Probieren Sie es aus und nutzen Sie die natürlichen Überreste.