Content ist King und Storytelling so etwas wie die Queen. So oder so ähnlich wird die narrative Erzählvariante bei der Contenterstellung bezeichnet. Auch wenn der Trendbegriff schon etwas abgenutzt erscheint, gute, überzeugende und mitreißende Storys bleiben bei den Leserinnen und Lesern gefragt und in Erinnerung. Storytelling kann, muss aber nicht unbedingt von einer Heldenreise berichten, außerdem sind der Darstellungsform kaum Grenzen gesetzt. Diese doch eher bildhafte Sprache sollte wohl überlegt und nicht zu übertrieben eingesetzt werden, dann wird Storytelling den feinen Unterschied bei der Veröffentlichung von Content ausmachen. Doch wie ist so eine Story aufgebaut, lässt sich etwa ein roter Faden ausmachen?
Auch wenn das Geschichtenerzählen viel mit Fantasie zu tun hat, leitet sich der Aufbau durch die Einhaltung einer bestimmten Struktur, nämlich der Storykurve ab. Halten sich Autoren an diese Anleitung, dann ist es zumindest einfacher einen Spannungsbogen zu erzeugen, diesen aufrechtzuerhalten und schließlich aufzulösen. Gespickt wird diese Kurve mit einer nachvollziehbaren Handlung, den Handlungspersonen und der ein oder anderen Prise Kreativität.
Schritt 1: Der starke Anfang
Onlineinhalte müssen binnen kürzester Zeit überzeugen, und die Webseitenbesucher in ihren Bann ziehen. Wie auch bei anderen Textformaten nutzt das Storytelling einen starken Einstieg in die Geschichte. Es geht darum die Aufmerksamkeit der Leser zu erwecken, sie zu packen und mit auf eine Reise zu nehmen. Das ist natürlich wörtlich aber auch sinnbildlich gemeint. Eine Handlung kann sich natürlich nach einer Reise richten und von spannenden Entdeckungen erzählen und von Abenteuern berichten, andererseits ist aber auch einfach der Verlauf einer Handlung gemeint. Ein Verlauf, der über verschiedene Stationen bis hin zum Finale führt. Beim Einstieg eines solchen epischen Inhalts bleiben jedenfalls nicht viel Zeit für Erklärungen, Hintergründe, Ausführungen und Beschreibungen. Ein starker Beginn bildet ein Geschehen nach, lenkt den Fokus auf eine Situation und setzt Ausrufezeichen. Auf der Storykurve steigt der Anfang bereits sehr weit oben ein.
Schritt 2: Die Spannung vom Anfang nimmt ab, dafür gewinnt die Handlung an Tiefe
Der Anfang ist geschafft, die Geschichte beginnt spannend und erzeugt Aufmerksamkeit. Nun geht es daran der Geschichte Tiefe zu verleihen, dafür wird die Spannung reduziert und mehr Wert auf die Beschreibung gelegt. Hierfür können involvierte Personen beschrieben, Hintergründe erklärt und Fakten dargestellt werden. Die Story erhält dadurch mehr Qualität. Je nachdem wie lange der Beitrag wird, empfiehlt es sich der Storykurve auf der nun erreichten niedrigen Höhe etwas Dynamik zu verleihen. Dadurch wird etwas Spannung oder Emotionen erzeugt, gerade soviel, dass die Leser immer wieder einen neuen Stups für den Fortschritt der Geschichte erhalten.
Schritt 3. Das Finale naht, der Spannungsbogen wird gespannt
Je näher das Ende des Beitrags heranrückt, umso wichtiger ist es für den Autor, dass langsam der Spannungsbogen gespannt wird. Um die Kurve ansteigen zu lassen, kann es hilfreich sein, Probleme in die Geschichte einzuarbeiten. Das erzeugt Dynamik und schürt die Neugier auf eine Lösung des Problems. Das funktioniert bei Fachartikeln wie Ratgeber ebenso wie die Erzählung auf einem Blog. Gesteigert wird die Spannung zum Beispiel mit Konflikten, etwas was dem Text einen gewissen dramatischen Verlauf beschert.
Schritt 4. Das Finale – Schluss – Aus – Ende
Das Ende eines Beitrages zeigt die Auflösung eines Problems, umschreibt das Ziel und ermöglicht einen Ausblick auf das, was durch die Problemlösung nun erst möglich ist. Der Autor hat hier die Möglichkeit, die Geschichte abrupt zu beenden oder das Ende mit einer langsam abfallenden Kurve ausklingen zu lassen. Ähnlich wie bei einem Happy End, mögen die Leser gar nicht genug bekommen und möchten mehr erfahren, vielleicht in einem neuen Artikel über ein anderes Thema? Auch wenn die Anwendung der Storykurve etwas an Fantasie und Vorstellungskraft erfordert. Der Aufbau funktioniert und lässt sich sehr gut als Schablone für die unterschiedlichen Contentformate nutzen.