Passend zum Jahreswechsel heißt es für jeden Haushalt erneut, tiefer in die Tasche zu greifen und höhere Strompreise zu akzeptieren. Erst im Oktober wurde bekannt gegeben, dass die EEG-Zulage auf einen neuen Spitzenwert von 6,24 Cent pro Kilowattstunden steigt – ein Wert, der sich in der Jahresabrechnung sowie den monatlichen Abschlägen bemerkbar macht. Umgehen können Haushalte die erneute Erhöhung gewiss nicht, und da der Preis auch in Zukunft vermutlich weitersteigen wird, sind Einsparungen beim Verbrauch noch wichtiger. Doch, wie können Haushalte Strom sparen, ohne auf den gewohnten Komfort zu verzichten? Gibt es für Eigenheimbesitzer gesonderte Möglichkeiten, wie sie die Belastung reduzieren können?
Den Verbrauch durch Umdenken senken
Viel Strom wird schlichtweg umsonst verbraucht. Bereits in der Dämmerung greifen viele automatisch zum Lichtschalter, obwohl eine zusätzliche Lichtquelle überhaupt nicht nötig wäre. Auch ist es unsinnig, Licht brennen zu lassen, wenn sich niemand im Raum befindet. Ein großes Einsparpotenzial bietet allein schon die Umrüstung auf neue Leuchtmittel. LED-Leuchten und Energiesparlampen reduzieren den Verbrauch um ein Vielfaches. Nachteilig ist jedoch, dass die Leuchtmittel in der Anschaffung teurer sind, doch relativiert sich der Anschaffungspreis mitunter durch die lange Lebensdauer und die Einsparung der Leuchten.
Eine weitere Einsparungsoption ergibt sich aus dem Strom, der durch den Standby-Betrieb von Geräten verbraucht wird. Bleibt das TV-Gerät oder das Radio stets in Bereitschaft, steht es dauerhaft unter Strom. Natürlich verbrauchen die Geräte nicht den Löwenanteil des Haushaltsstroms, dennoch summiert sich die Summe mit der Zeit. Von Vorteil ist die Zwischenschaltung von Steckdosenleisten, die einen eigenen Aus-Schalter besitzen. Dieser kappt die Stromverbindung zuverlässig.
Ein sehr markanter Punkt beim Stromverbrauch sind Haushalte, die weiterhin mit alten Elektroheizkörpern oder gar zusätzlichen Elektrogebläsen heizen. Nachtspeicher sind nicht nur in der Wärmeverteilung ineffizient, sie tragen maßgeblich zur hohen Kostenlast bei. Heizstrahler oder Gebläse stellen ebenso Kostenfaktoren dar. Eigenheimbesitzer sind gut beraten, wenn sie ihre alten Nachtspeicheröfen gegen eine neue Heizungsanlage austauschen. Sicherlich sind die Anschaffungskosten enorm, doch gibt es zahlreiche Fördermittel, die die Umrüstung erleichtern.
Wasch- und Spülmaschinen stellen einen weiteren Kostenfaktor dar. Oftmals laufen die Gerätschaften über Nacht oder werden nicht direkt nach Ablauf der Waschzeit ausgestellt. Genau dies sollte aber geschehen, da eine nicht ausgeschaltete Waschmaschine ebenso funktioniert, wie ein TV-Gerät im Standby-Betrieb. Zudem sollten die Geräte nur im prall gefüllten Zustand betrieben werden. Jeder Waschmaschinengang, der durch die Auslastung der Waschtrommel eingespart werden kann, spart letztendlich bares Geld.
Auf Strom sparende Geräte setzen
Wie wichtig Strom sparende Geräte sind, beleuchtet fast jede Reportage oder jeder Ratgeber zu diesem Thema. Allerdings zieren sich viele Haushalte, ihre noch funktionstüchtigen Geräte zu ersetzen, was mitunter an den Anschaffungskosten liegt. Grundsätzlich wäre es zwar besser, alle alten Elektrogeräte gegen neue Modelle einzutauschen, aber es reicht durchaus, die Geräte nach und nach zu ersetzen. Beim Kauf gilt, Folgendes zu berücksichtigen:
- Auf eine gute Effizienzklasse achten
- Das Gerät nach den tatsächlichen Bedürfnissen auswählen (Größe, Fassungsvermögen etc)
- Sind Sparprogramme vorhanden?
- Besitzt das Gerät einen Ausschalter?
Jedes Elektrogerät muss eindeutig einer Effizienzklasse zugeordnet sein, um in den Verkauf zu gehen. Die Kennzeichnung orientiert sich am Regenbogensystem, welches mit Pfeilen und Buchstaben kombiniert wird. Ein grüner, kurzer Balken mit dem Buchstaben „A“ oder gar mit „A+“ oder „A++“ bedeutet einen sehr niedrigen Stromverbrauch. Die Kennzeichnung verläuft von Grün über Gelb bis hin zu Rot, wobei Rot natürlich den schlechtesten Effizienzwert darstellt. Die Buchstaben reichen bis hin zum „G“.
Allein die Effizienzklasse hilft jedoch nicht beim Einsparen. Fast ebenso wichtig ist, dass das Gerät zum Haushalt passt. Ein Singlehaushalt benötigt keinen großen und fassungsstarken amerikanischen Kühlschrank, ein Mehrfamilienhaushalt wird hingegen mit einer Single-Waschmaschine durch die häufigen Waschgänge mehr Strom verbrauchen, als mit einer Maschine mit einer großen Trommel. Ebenso wichtig ist die korrekte Bedienung der Geräte. Ist der Kühlschrank zu kühl eingestellt, verbraucht er ein Plus an Strom, der vereiste Gefrierschrank benötigt ebenso mehr Leistung, um die geforderte Temperatur zu halten.
Übrigens sollte sich das Hauptaugenmerk nicht allein auf Haushaltsgeräte beschränken, sondern jedes elektrische Gerät berücksichtigen. Auch ein sparsamer Computer, Staubsauger oder gar sparsame Kinderspielzeuge besitzen ein enormes Einsparungspotenzial.
Den Stromanbieter wechseln
Eine weitere Einsparungsquelle betrifft den Stromanbieter selbst. Nicht selten schließen Haushalte einmal einen Vertrag mit dem Versorger ab und verzichten darauf, andere Angebote einzuholen. Diese Vorgehensweise ist falsch und kostet tatsächlich bares Geld. Zwischen den einzelnen Versorgern liegen beträchtliche Unterschiede, zudem gibt es beim Anbieterwechsel zumeist eine Strompreisgarantie, die eine Erhöhung innerhalb eines festen Zeitraums untersagt. Andere Anbieter arbeiten zusätzlich mit Wechselprämien, die auf die Jahresrechnung angerechnet werden können. Zudem gibt es immer mehr Stromversorger, die den Kunden vorab den Stromverbrauch bestimmen lassen. Wer über Jahre hinweg nur 1.500 kWh im Jahr verbrauchte, benötigt keinen Versorgungstarif mit einem Gesamtvolumen von 3.000 kWh.
Ein wenig Vorsicht ist beim Wechsel des Anbieters dennoch geboten. Die Stromversorgung findet grundsätzlich statt, allerdings sollten sich Kunden vorab über die Zuverlässigkeit des Anbieters informieren. Gerade, wenn der Jahresbetrag im Voraus zu entrichten ist, könnte eine Insolvenz des Anbieters zum Verlust des bereits gezahlten Geldes führen. Bei einem Wechselt lohnt es sich außerdem, nach einem Online Stromangebot Ausschau zu halten.