Schon immer war der Esstisch ein zentraler Punkt in Wohnungen und Gebäuden. Hier trifft man sich, nimmt gemeinsam die Mahlzeiten ein und unterhält sich. Oft wird ein Esstisch auch zweckentfremdet und dient als Büro, für die Hausarbeit oder den Kindern als Bastelort. Viele Hobbyhandwerker träumen davon, sich den Traum vom selbst gebauten Esstisch zu erfüllen. Doch dafür braucht es handwerkliches Geschick, das nötige Know-how sowie die richtigen Maschinen und Werkzeuge.
Ein Holztisch für die Ewigkeit
Die meisten Tische, welche der Handel zur Auswahl stellt, sind aus Pressspanplatten mit einem Furnier überzogen hergestellt. Entsprechend preiswert sind diese Modelle. Jedoch neigen sie dazu, bereits nach kurzer Zeit unstabil zu werden und unansehnlich auszuschauen. Nicht so ergeht den Besitzern eines Vollholztisches. Jedoch müssen diese Möbelstücke für sehr viel Geld erstanden werden, die oft ein Familienbudget stark belasten. Doch gerade Vollholztische sind sehr belastbar und den hohen Anforderungen des Alltags auf lange Zeit gewachsen. Oft begleiten sie Familien über Generationen hinweg und verfügen über eine ansprechende Patina, die eine eigene Geschichte erzählt und an viele Ereignisse liebevoll erinnert. Wer den perfekten Tisch für sein zu Hause zimmern möchte, kann dies mit einer Anleitung zum Bau eines Esstisches, handwerklichem Geschick sowie vernünftiger Technik und einigen Stunden Arbeitszeit auch allein meistern.
Das richtige Maß für den Esstisch ermitteln
Bevor der Duft von Sägespänen die Luft erfüllt, gilt es zunächst die Tischgröße zu ermitteln. Ausschlaggebend dafür ist einerseits die Personenzahl, welche regelmäßig am Tisch Platz finden muss. Andererseits ist es unerlässlich, den vorhanden Raum sinnvoll zu nutzen und nicht überzustrapazieren. Rechnen Sie für ein bequemes Sitzen eine Tischlänge von 65 cm bis 70 cm. Je nachdem welches Design Ihr Tisch später haben soll, müssen überdies Überstände der Tischplatte sowie die Stärke der Beine einkalkuliert werden. Pro Platz sollte der Esstisch außerdem über 40 cm Tiefe pro Platz verfügen, damit ein Gedeck sowie die Gläser ohne Probleme darauf Platz finden. Um nun noch Schüsseln, Töpfe oder Pfannen in der Mitte für alle erreichbar abzustellen, werden ca. 20 cm Stellfläche eingeplant. Daraus ergibt sich eine Breite von mindestens 1 Meter für den Tisch. Ein wertvoller Tipp: Legen Sie die geplante Größe des Tisches mit Pappen am späteren Standort des selbst gebauten Esstisches aus und lassen Sie die Größe auf sich wirken.
Den Tisch und die Stühle abstimmen
Nicht nur das Format der Tischplatte muss vor dem ersten Sägen und Schleifen ermittelt werden. Auch eine angemessene Höhe des Tisches ist für eine sinnvolle und bequeme Nutzung unerlässlich. Zumeist verfügen Esstische über eine Höhe von 74 cm bis 78 cm ab Tischoberkante. Je nachdem, ob Sie bereits über Stühle verfügen oder diese noch zugekauft werden, ermitteln Sie nun die Endhöhe des Tisches. Für ausreichend Beinfreiheit sollten 30 cm ab der Sitzhöhe reichen. Letztere beträgt bei den meisten Stühlen ca. 46 cm. Ziehen Sie außerdem eventuelle Armlehnen in Betracht, die unter den Tisch und die Zarge passen müssen. Außerdem benötigt eine Person, um ohne weiteres vom Tisch aufstehen zu können, 30 cm Stuhltiefe + weitere 30 cm Raum, damit der Stuhl nach hinten geschoben werden kann.
Das Holz auswählen
Ein Vollholztisch ist meist eine echte Augenweide. Das Material dafür besorgen Sie sich am besten beim Fachhändler für Holz. Er wird Ihnen einen ausreichenden Trocknungsgrad des Holzes sowie eine angemessene Güteklasse empfehlen. Bei der Auswahl der Holzsorte steht sehr viel Spielraum zur Verfügung. Aktuell im Trend liegen Hölzer wie Nussbaum, Ahorn oder Eiche, aber auch weichere Nadelhölzer wie Kiefer oder Lärche kommen nie aus der Mode. Achten Sie darauf, dass Ihnen die Maserung gut gefällt und sich das Material bestmöglich und stilvoll in Ihr Wohnumfeld harmonisch integriert. Im Übrigen: der große Vorteil des selbst gebauten Esstisches liegt vor allem in der Tatsache, dass das Holz als natürlicher Rohstoff im Vergleich zu formaldehydhaltigen Spanplatten in der Regel unbelastet ist. Wählen Sie daher auch für die spätere Versiegelung des Holzes, etwa in Form von Öl, Wachs oder Lack, entsprechend umweltfreundliche Produkte.
Ohne vernünftiges Werkzeug keine Qualität
Obwohl viele Reparaturarbeiten im Haus auch ohne Spezialwerkzeug erledigt werden können, ist dies beim Möbelbau keineswegs der Fall. Nur mit einer Handkreissäge, einer Stichsäge und einem Akkuschrauber kommen Sie nicht weit. Für einen handwerklich gelungenen und optisch ansprechenden Esstisch sind Geräte wie eine Oberfräse oder eine Tauchsäge unerlässlich. Wer darüber nicht verfügt, sollte sich entsprechende Geräte zulegen bzw. sie bei Freunden oder im Fachhandel gegen eine Gebühr ausleihen.
Fazit: Ein Vollholztisch ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern auch ein sehr langlebiges Möbelstück. Wer einen Tisch selbst fertigen möchte, benötigt dafür nicht nur gutes Holz und hochwertige Geräte, sondern auch das nötige handwerkliche Geschick. Noch bevor der Bau des Esstisches beginnt, sollte eine ausgiebige Planung der Größe des Tisches erfolgen.