Heutzutage wird langes Sitzen oft auf eine Ebene mit dem Rauchen von Tabakzigaretten gestellt. Werden pro Tag mehr als sechs Stunden im Sitzen verbracht, soll das Risiko für gesundheitliche Probleme laut wissenschaftlichen Studien maßgeblich ansteigen, ob für Diabetes, Übergewicht, Krebs oder Thrombose.
Das Sitzen richte außerdem einen besonders großen Schaden an, wenn der Körper dabei überhaupt nicht bewegt würde. Diese Haltung zeigt sich für die Menschen nämlich nicht als natürlich. Die früheren Jäger und Sammler waren schließlich immer in Bewegung.
Gesundheitsexperten sprechen so immer wieder den Rat aus, die Sitz- gegen die Steharbeit einzutauschen. Doch bringt diese Arbeitsweise tatsächlich derart große Vorteile für die Gesundheit?
So geht Stehen für eine bessere Gesundheit
Im Grunde ist es heute unstrittig, dass die Gesundheit von dem Stehen profitiert. Allerdings muss dafür auch richtig gestanden werden. Es besteht nämlich ein großes Risiko, dass der Körper auch im Stehen eine verkrampfte, nach vorne gebeugte Haltung einnimmt. Diese unterscheidet sich hinsichtlich ihrer negativen Effekte dann kaum von dem Sitzen.
Für eine gesundheitsfördernde Steharbeit sind unter anderem spezielle Büromöbel nötig. Dazu gehört nicht nur ein höhenverstellbarer Schreibtisch, sondern auch ein ergonomischer Bürostuhl, auf dem das Stehen von Zeit zu Zeit unterbrochen werden kann. Die Schultern müssen außerdem eine entspannte Haltung einnehmen und dürfen nicht nach oben gezogen werden. Der Rücken ist gerade zu halten. Der Schreibtisch sollte zudem eine Höhe aufweisen, die es erlaubt, die Unterarme auf der Tischplatte locker abzulegen.
Absatzschuhe beeinträchtigen die positiven Auswirkungen der Steharbeit, weshalb bequemes Schuhwerk zu tragen ist. Der Untergrund sollte möglichst weich ausfallen. Der Körper darf außerdem während des Stehens nicht verkrampfen. Verhindern lässt sich dies durch regelmäßige Bewegungen, wie das Ausschütteln der Beine oder das Kreisen von Hüften und Schultern.
Darüber hinaus ist es wichtig, immer auf die Signale des Körpers zu hören. Diese werden anzeigen, sobald das Stehen als belastend empfunden wird. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, wieder für eine Weile im Sitzen zu arbeiten.
So profitiert die Gesundheit von der Steharbeit
Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit an das Stehen erfährt der Körper tatsächlich eindrucksvolle Vorteile durch die neue Haltung während der Arbeit.
So kommt es unter anderem zu einer maßgeblichen Entlastung des Rückens. Es ist allerdings wichtig, dass Schreibtischplatte und Rücken stets einen rechten Winkel zueinander aufweisen. Bei dem Stehen handelt es sich für den Menschen um eine äußerst natürliche Haltung, die für neue Vitalität und Schwung sorgt. Die Arbeit zeigt sich dadurch zudem kreativer und produktiver.
Zu erwähnen ist außerdem, dass Menschen, die bei ihrer Arbeit stehen, auch das Gehen nicht scheuen. Statt zu dem Telefonhörer zu greifen, gehen sie zum Beispiel lieber persönlich in das Büro des Kollegen. Dies fördert den Teamzusammenhalt und die generelle zwischenmenschliche Atmosphäre am Arbeitsplatz.
Selbstverständlich werden im Stehen mehr Kalorien verbraucht als im Sitzen. Dennoch ist nicht zu erwarten, dass durch die Steharbeit sämtliche überflüssigen Kilos wie von Zauberhand purzeln. Dennoch ist der Körper im Stand aktiver und es werden mehr Muskeln gefordert. Dies bedingt ebenfalls eine verbesserte Durchblutung. Schwere Beine am Ende des Arbeitstages sind bei der Steharbeit daher nicht zu befürchten. Zudem sorgt die angeregte Durchblutung für eine Vorbeugung unterschiedlicher Krankheiten.
Nicht zuletzt wird auch die Stimmung durch ein dynamisches Stehen maßgeblich verbessert. So profitiert nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Verfassung von dem Umstieg auf das Arbeiten im Stehen.