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Wie man sein Zuhause Allergiker freundlich gestaltet

Etwa vier Millionen Deutsche haben eine Allergie gegen Hausstaubmilben. Damit sind die winzigen Mikroben nach Pollen der zweitgrößte Allergieauslöser. Zu den Symptomen einer Milbenallergie gehören morgendlicher Schnupfen, gerötete Augen und nächtliche Hustenanfälle. Insbesondere Matratzen, Vorhangstoffe und Schlafzimmermöbel haben es den ungebetenen Untermietern angetan. Dort finden sie ideale Lebensbedingungen vor und machen dem Allergiker das Leben schwer.

Wer allergische Symptome bei sich feststellt, sollte so bald wie möglich einen Allergologen aufsuchen, denn eine unbehandelte Hausstaubmilbenallergie kann zu chronischen Lungenerkrankungen wie zum Beispiel Asthma führen. Gute Chancen mithilfe einer Hyposensibilisierung geheilt zu werden, hat der Allergiker nur, wenn seine Erkrankung frühzeitig erkannt wird.

Hausstaubmilben-Allergie

Hausstaubmilben sind mikroskopisch kleine Spinnentiere, die überall vorkommen können. Nicht einmal der hygienischste Haushalt ist milbenfrei. Die Mikroben ernähren sich von abgestorbenen Hautschuppen und Schimmelpilzsporen. Das warme und feuchte Bettklima und die darin anfallenden Hautschuppen sorgen dafür, dass sich die Milben dort sehr wohl fühlen. Doch sind nicht die Milben das eigentliche Problem, sondern der von ihnen ausgeschiedene eiweißreiche Kot.

Er zerfällt, vermischt sich mit Hausstaub und wird beim Verändern der Schlafposition aufgewirbelt. Der Liegende atmet ihn ein und muss husten. Die in den Bronchien verbleibenden Eiweißbestandteile der Milbenausscheidungen lösen daraufhin eine Immunreaktion aus. Beim Liegen ist der Hausstaubmilben Allergiker am gefährdetsten: Die Schweb-Staub-Zone reicht über dem Bett etwa 20 Zentimeter hoch. Doch es gibt Hoffnung für Allergiegeplagte: Mit relativ wenig Aufwand lässt sich das eigene Zuhause Allergiker freundlich gestalten.

Allergene Belastung vermindern

Die allergene Belastung in der Wohnung kann man mit häufigen Staubsaugen reduzieren. Speziell für Milbenallergiker gibt es Staubsauger mit Hepa-Filter. Sie halten sogar Partikel von 0,3 bis 10 Mikrometer Größe zurück. Falls der Allergiker keinen Fußboden ohne Teppichboden hat, sollte er sich wenigstens einen kurzflorigen synthetischen Teppichbelag kaufen, da dieser Staub und Milbenkot gut festhält, und ihn wenigstens alle zwei Tage absaugen. Glatter Boden muss täglich feucht gewischt werden.

Schlafzimmermöbel haben idealerweise ebenfalls eine glatte Oberfläche, die schnell feucht gereinigt werden kann. Statt der Couch mit Stoffbezug empfehlen sich Sitzmöbel aus feucht abwischbarem Kunstleder. Vorhänge werden am besten nicht angebracht. Außerdem sollte der Allergiker auf offene Schlafzimmermöbel wie Regale verzichten. Bücher, Wäsche und Geschirr bringt man am besten in einem gut verschließbaren Schrank unter, wo sie nicht einstauben können. Wer Plüschtiere hat, reinigt sie regelmäßig in der Waschmaschine. Um keinen Staub aufzuwirbeln, werden alle Oberflächen grundsätzlich nur feucht abgewischt – und das möglichst nicht vom Allergiker selbst.

Um den Milben den Garaus zu machen, empfiehlt es sich außerdem, möglichst häufig zu lüften: Die Luftfeuchtigkeit beträgt idealerweise weniger als 50 Prozent. Das Schlafzimmer sollte nicht wärmer als 18 bis 20 Grad sein.

Gute Matratzen für Hausstaubmilbenallergiker

Da der Schlafende nachts je nach Jahreszeit bis zu einem Liter Feuchtigkeit absondert, die hauptsächlich von der Matratze aufgenommen wird, sollten Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie unbedingt darauf achten, dass ihr Bett gut belüftet und somit trocken ist. Um eine neue Matratze schon im Vorfeld milbenfrei zu halten, stattet man sie am besten mit einem für Allergiker geeigneten Bezug aus.

Gute Matratzen für Allergiker enthalten keine reizenden Substanzen und Anti-Flamm-Stoffe, die die Atmung beeinflussen könnte. Matratzen für Milbenallergiker werden demnach ohne gesundheitsschädliche Stoffe sowie umweltfreundlich hergestellt. Sie sind Schadstoff kontrolliert (Öko-Tex Standard 100) und tragen entsprechende Prüfsiegel sowie den Hinweis „Für Allergiker geeignet“. Durch sie hat der Schläfer ein trockenes hygienisches Schlafklima: Die Matratzen sind gut belüftet und mit einem atmungsaktiven abnehmbaren Waschbezug oder Encasing ausgestattet. Außerdem lassen sie sich mithilfe von Wendeschlaufen gut zum Lüften aufstellen.

Zu Schlafunterlage mit Wolle, Kamel oder Rosshaar sollte der Milbenallergiker Abstand nehmen, da diese Materialien sein Gesundheitsproblem nur verschlimmern. Auch Decken mit Daunen und Federn sind ungeeignet.

Eine gute Matratze für Menschen mit einer Allergie gegen Milben sind Kaltschaum und Latexmatratzen. Sie bieten dank ihrer glatten Oberfläche den Mikroben kaum Rückzugsmöglichkeiten. Damit die richtige Matratze auch von unten gut ventiliert wird, sollte man sie nur mit einem offenen Bettgestell oder einem Lattenrost verwenden. Bei den Latexmatratzen sind beispielsweise Modelle aus Stiftlatex geeignet.

Allergiegeplagte, die krankheitsbedingt nachts stark schwitzen, sollten jedoch eher eine Federkernmatratze mit atmungsaktiver, feuchteabsorbierender Baumwolle oder Tencel Waschbezug kaufen, da ihre kühlende Oberfläche für ein trockeneres Bettklima sorgt. Außerdem empfiehlt es sich, der Federkernmatratze noch zusätzlich ein Encasing aufzuziehen, da die Hautschuppen des Liegenden sonst in die Zwischenräume zwischen den Federn eindringen können. Spezielle als Allergiker Matratzen ausgewiesene Matratzen sind ebenfalls empfehlenswert. Für sie muss der von einer Milbenallergie Betroffene allerdings wesentlich mehr Geld ausgeben.

Übrigens: Um die Kaltschaummatratze nach dem morgendlichen Aufstehen gleich richtig zu lüften, reicht es, Bettdecke und Kopfkissen abzunehmen und das Fenster zu öffnen. So kann die nachts in der Matratze verbliebene Restfeuchte gut entweichen.

Auch der Waschbezug muss Allergiker freundlich sein

Wer eine Hausstaubmilben-Allergie hat, sollte nicht nur die richtige Matratze, sondern auch einen Milben unfreundlichen Matratzenbezug haben. Auch der abnehmbare Waschbezug sollte Öko-Tex Standard 100 zertifiziert sein und ein trockenes Schlafklima fördern. Bei ihm hat der Betroffene mehrere Möglichkeiten:

Er kann die allergiegeeignete Matratze mit einem Waschbezug aus unbehandelter Baumwolle bedecken, der bei mindestens 60 Grad (am besten 95 Grad!) in der Maschine waschbar ist. Um die Milbenbelastung so niedrig wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, den über einen Reißverschluss abnehmbaren Bezug mindestens alle zwei Wochen zu waschen.

Eine andere Lösung bietet der anti-bakteriell beschichtete Waschbezug. Da Milben größer sind als Bakterien und Viren, hindert er sie wirkungsvoll am Eindringen in die richtige Matratze für Allergiker. Der anti-bakterielle Matratzenbezug wird idealerweise ebenfalls häufig in der Waschmaschine gereinigt. Allerdings sollten Allergiepatienten sich vor dem Kauf erkundigen, welche Materialien zur Imprägnierung verwendet wurden. Denn nur so können sie ausschließen, dass ihre Haut auf die chemischen Substanzen allergisch reagiert. Gut vertragen werden meist Bezüge mit einer Beschichtung aus kolloidalem Silber (Mikro-Silber).

Allergiebetroffene, die gleich auf Nummer sicher gehen wollen, sind mit einem Encasing Set oder einem einfachen Encasing für die richtige Matratze für Allergiker gut beraten. Als Encasing bezeichnet man einen atmungsaktiven „Bett-Zwischen-Bezug“, in den man seine Matratze hüllt, bevor man sie mit einem Allergiker geeigneten Waschbezug bedeckt. Es besteht aus einem besonders dichten textilen Material, ist Schadstoff frei und bei mindestens 60 Grad in der Maschine waschbar.

Wie der normale Bettbezug wird es mithilfe eines Reißverschlusses abgenommen. Der dichte Stoff verhindert, dass bereits in der Matratze befindliche Milben aufgewirbelt werden können. Außerdem unterbindet er das Eindringen von Hautschüppchen und Milben von oben in die Matratze. Die Spezialbezüge sind an ihren Schwachstellen (Nähten und Reißverschluss) mit einem Spezialgewebe unterfüttert, das doppelt versteppt wird.

Encasings und komplette Encasing Sets, bestehend aus Matratzenbezug, Kopfkissen und Bettbezug, sollten zweimal pro Jahr mit normalem Waschmittel in der Maschine gereinigt werden. Ihr Gebrauch empfiehlt sich vor allem dann, wenn eine schwere Milbenallergie vorliegt. In einem solchen Fall übernimmt die gesetzliche Krankenkasse oft die Kosten, vorausgesetzt, der Patient legt eine ärztliche Verordnung vor. Manche Krankenkassen bezahlen sogar noch das Encasing für den Partner.

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